Weil die landeseigene Kommunikationsagentur auch am freien Markt tätig ist, ortet die Privatwirtschaft unfaire Konkurrenz und übt in einem offenen Brief scharfe Kritik.
Dass in den vergangenen Jahren das Land reihenweise Gesellschaften - etwa eine eigene Buslinie für das Südburgenland - gegründet hat, war schon bisher von der Wirtschaftskammer mit Argusaugen beobachtet worden Dass nun die landeseigene Kommunikationsagentur vielen Unternehmen per Schreiben Dienstleistungen - von PR-Arbeit bis zum Erstellen von Videofilmen und Werbekampagnen - anbietet, war dann offenbar zu viel. Hier werde steuerfinanziert den privaten Unternehmen Konkurrenz gemacht, empört sich Ronald Fenk, der Obmann der Fachgruppe für Werbung und Marktkommunikation. In einem Offenen Brief, der auch in der „Krone“ veröffentlicht wurde, liest die Werbewirtschaft dem Land die Leviten und spricht von der öffentlichen Hand als „Totengräber der burgenländischen Wirtschaft.“ Rund 1000 Betriebe in der Branche würden nun um ihre Existenz fürchten, so Fenk. ÖVP und FPÖ schließen sich der Kritik an.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst ortet hingegen eine parteipolitisch motivierte Aktion auf Kosten der Kammermitglieder. „Das Land macht keineswegs der Privatwirtschaft Konkurrenz. Aber wir bekennen uns dazu, dass die öffentliche Hand ihre Aufgaben dort verantwortungsvoll wahrnimmt, wo die Bevölkerung Schutz und Sicherheit braucht - beispielsweise in der Pflege, bei der Gesundheit oder beim leistbaren Wohnen.“ Zudem habe zu Corona die Wirtschaft von der Unterstützung des Landes profitiert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.