Greifenburger erlegte im Jahr 2014 das Raubtier in seinem Stall. Sein Sohn erinnert sich.
Krone: Herr Michael Stocker, was genau ist damals in Ihrem Stall passiert? Haben Sie gewusst, dass sich dort ein Wolf befindet?
Michael Stocker: Nein! Wir dachten zuerst, dass es ein kranker Fuchs sei, der sich hinter dem Hochsilo versteckt hatte. Dann hat mein Papa den Abzug betätigt. Als wir das Tier herausgezogen haben, dachten wir, es sei ein verwilderter Schäferhund. Wolfsexperten und Wildbiologen haben dann aber festgestellt, dass es sich um einen Wolf handelt!
Wie ist es Ihnen dann ergangen? Der Fall ging damals ja bis vors Gericht.
Wolfbefürworter haben uns Hassbriefe geschickt, sie drohten uns, den Stall abzufackeln. Eine Tierschutzorganisation hatte uns damals angezeigt. Der Staatsanwaltschaft hat den Fall aber ad acta gelegt.
Wurden damals bei Ihnen Tiere gerissen?
Ja! Nachdem bestätigt worden war, dass es sich bei dem getöteten Tier um einen Wolf handelt, war uns auch klar, wer unsere 18 Schafe zuvor gerissen hatte!
Wenn es so weitergeht, sterben unsere Bauern weg. Sie haben es nicht leicht. Der Wolf erschwert alles. Und niemand will es verstehen.
Michael Stocker
Hätten Sie sich damals gedacht, dass der Wolf ein Problem werden könnte?
Ja, wir haben darauf aufmerksam gemacht, dass wir den Wolf bald öfter zu Gesicht bekommen werden, wir wurden aber nicht ernst genommen. Es war danach ja auch jahrelang ruhig. Doch jetzt ist er da! Und er zerstört uns alles!
Was wäre Ihrer Meinung nach die beste Lösung?
Das Raubtier hat bei einer kleinflächig angelegten Landwirtschaft, wie es in unserem Land der Fall ist, nichts zu suchen! Er ist auch nicht vom Aussterben bedroht. Kärnten ist ein Naturparadies, das muss auch erhalten bleiben. Nicht nur für uns, auch für den Tourismus, die Artenvielfalt, die Wanderer, die Almbewirtschaftung und die Nachwelt. Die viel gepriesenen Herdenzäune sind bei uns kaum anzuwenden und zudem für viele gar nicht leistbar.
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