Vor Jahren noch hat man Koppl nicht so auf Rechnung gehabt, „man sei unentdeckt gewesen“, erklärt Bürgermeister Rupert Reischl. Ein Stück weg von der Landeshauptstadt und etwas versteckt hinter Nockstein und Gaisberg. Es gab attraktivere Alternativen im Umland.
Die Zahlen sagen anderes. Koppl ist die seit 2015 am stärksten gewachsenen Gemeinde im Flachgau. Der Ort ist ein Sinnbild dafür, was man rund um Salzburg derzeit erlebt: Einen nicht enden wollenden Zuzug.
Quadratmeterpreis rasant von 250 auf 1500 Euro
„Als ich 2009 zur Wahl angetreten bin, hatten wir 3170 Einwohner, der Quadratmeter Grund kostete gut 250 Euro. Heute haben wir 3700 Bürger und die Preise haben einen extremen Schub gemacht“, erklärt Reischl und schüttelt leicht den Kopf. „Jetzt liegen wir bei 600 bis teilweise 1500 Euro je Quadratmeter!“
Laut Statistik Austria ist der Flachgau Salzburgs Boom-Region. Das Bundesland wächst im Vergleich zu Wien und Co. nur moderat. Der Flachgau tanzt mit 7,24 Prozent Bevölkerungswachstum bis 2042 aber aus der Reihe.
Was das beschauliche Koppl so anziehend macht, gilt fürs Gros der 34 Gemeinden und drei Städte des politischen Bezirks Salzburg Land: „Wir sind mitten in der Natur, haben trotzdem Stadtnähe, die Wohnqualität ist sehr groß, riesig“, weiß Reischl. Darüber hinaus wird die Gegend rund um die nordwestlich von Salzburg gelegene Gemeinde wohl nicht zu Unrecht oft als „Tor zum Salzkammergut“ mit den wunderschönen Seen bezeichnet.
Starker Zuzug kann Orte wie Koppl aber auch unter Druck setzen: „Die Infrastruktur, etwa bei Schulen, stößt an ihre Grenzen. Da muss man ungeheuer aufpassen“, meint der Ortschef, der aber auch einen indirekten Appell an Zugezogene richtet. Das Dorfleben funktioniere (noch) so gut, weil es viele Ehrenamtliche gäbe, „die nicht nur nehmen sondern aus geben!“
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