Investoren ungeduldig:

Bei Mjam-Mutter „müssen Gewinne gemacht werden“

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17.06.2022 11:00

Der Chef des Essenslieferdienstes Delivery Hero, Niklas Östberg, will trotz steigender Inflation und geopolitischer Unsicherheiten im kommenden Jahr in die schwarzen Zahlen kommen. „Wir sind sehr gut unterwegs bei unserem Weg in die Profitabilität“, sagte Östberg auf der Hauptversammlung des Berliner Unternehmens, das in Österreich mit dem Lieferdienst Mjam vertreten ist.

Um einen Betriebsgewinn auf Konzernebene zu erzielen, muss Delivery Hero noch einige Steine aus dem Weg räumen: 2021 stand ein Verlust von knapp 1,1 Milliarden Euro in der Bilanz.

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Umsatzwachstum alleine reicht uns schon länger nicht mehr, es müssen endlich Gewinne eingefahren werden.

Cornelia Zimmermann, Deka Investment

„Umsatzwachstum alleine reicht uns schon länger nicht mehr, es müssen endlich Gewinne eingefahren werden“, forderte Nachhaltigkeitsspezialistin Cornelia Zimmermann vom Delivery-Hero-Investor Deka Investment.

Es sei an verschiedenen Stellschrauben gedreht worden, um dieses Ziel zu erreichen, sagte Finanzchef Emmanuel Thomassin. Dazu gehörten Mindestbestellmengen und dynamische Liefergebühren abhängig von Wetter und Nachfrage sowie eine bessere Auslastung der Lieferflotte.

Delivery Hero muss DAX wieder verlassen
Wegen seiner drastischen Aktien-Talfahrt muss Delivery Hero am Montag nach weniger als zwei Jahren wieder den deutschen Leitindex DAX verlassen. Das Papier hat in seiner DAX-Zeit rund 66 Prozent an Wert eingebüßt. Am Donnerstag ging es noch mal rund fünf Prozent nach unten. Anleger wollten im Moment Sicherheit, und Profitabilität sei ihnen am wichtigsten, sagte Östberg zu dem Absturz des Anteilscheins. Durch den Dax-Abstieg ändere sich nichts am Geschäftsmodell, sagte Thomassin. Dies beinhaltet auch den Verzicht auf eine Dividende. Wenn Delivery Hero Gewinne erziele, würden diese in das Wachstum reinvestiert oder zum Abbau der Schulden genutzt, stellte der Finanzchef in Aussicht.

Corona-Krise brachte Boom im Liefergeschäft
Delivery Hero profitiert davon, dass sich Menschen rund um den Globus in der Coronakrise daran gewöhnt haben, ihre Mahlzeiten online zu bestellen und sie sich nach Hause bringen zu lassen. Inzwischen liefert das Unternehmen nicht mehr nur Restaurantessen, sondern liefert in vielen Ländern auch Lebensmittel und andere Waren aus, benötigt dafür allerdings ein engmaschiges Lagernetz, was viel Geld kostet. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, hat sich Delivery Hero nach einem kurzen Intermezzo wieder aus dem deutschen Markt zurückgezogen.

Einschließlich der geplanten Übernahme des spanischen Konkurrenten Glovo ist Delivery Hero nach eigenen Angaben in 74 Ländern aktiv. Die Akquisition soll laut Östberg Anfang des dritten Quartals über die Bühne gehen. Danach will Delivery Hero einen neuen Ausblick abgeben.

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