NFTs, die den Besitz digitaler oder physischer Dinge in der dezentralen Blockchain-Buchhaltung der Kryptowährungen zertifizieren, haben im vergangenen Jahr einen Boom erlebt. Teils wechselten sie für Millionen den Besitzer. Der IT-Pionier und Multimilliardär Bill Gates sieht darin aber keine zukunftsträchtige Investition. Der NFT-Markt basiere „zu hundert Prozent auf der Theorie des größeren Idioten“, so der Microsoft-Gründer.
Die Aussage fiel bei einer Konferenz des IT-Nachrichtenportals „Techcrunch“. Auf den Boom bei NFT-Kunst angesprochen, entgegnete Gates sarkastisch: „Ganz offensichtlich werden teure digitale Bilder von Affen die Lage der Welt immens verbessern.“
NFT-Markt lebt von „Prinzip des größeren Idioten“
Der NFT-Markt lebe davon, dass die Käufer der Besitzzertifikate davon ausgehen, jemanden zu finden, der ihnen das teuer gekaufte NFT zu einem noch höheren Preis abkaufe. Der NFT-Markt funktioniere „zu hundert Prozent nach dem Prinzip des größeren Idioten“, so Gates. Dieses Prinzip besagt, dass der überteuerte Kauf eines Finanzprodukts kein Problem darstellt, solange man jemanden findet, der bereit ist, noch mehr dafür hinzulegen.
Wie das IT-Portal „Heise“ hervorhebt, hat dieses Prinzip allerdings auch Grenzen. Zu beobachten ist dies etwa an einem NFT-Besitzzertifikat für den ersten Tweet auf der Kurznachrichtenplattform Twitter, das Twitter-Gründer Jack Dorsey herausgab. Ein Investor blätterte 2,9 Millionen US-Dollar dafür hin und versuchte, das Zertifikat zu einem noch höheren Preis weiterzuverkaufen. Allerdings findet er keinen Abnehmer. Am Marktplatz „Open Sea“ wurden gerade einmal 24 US-Dollar geboten.
Ich bin Geldanlagen gewohnt wie etwa eine Farm, die etwas erzeugt, oder Firmen, die Produkte herstellen.
Microsoft-Gründer Bill Gates
Gates gilt schon länger als Kritiker von Kryptowährungen und NFTs. Der Microsoft-Gründer gibt sich gegenüber „Techcrunch“ konservativ und erklärt: „Ich bin Geldanlagen gewohnt wie etwa eine Farm, die etwas erzeugt, oder Firmen, die Produkte herstellen.“ Krypto-Investitionen brächten die Gesellschaft im Gegensatz zu diesen Werten nicht voran.
Digitale Besitzurkunden in der Blockchain
NFT steht für „Non-fungible Token“ - nicht austauschbare Besitzmarke. Die Idee von NFTs ist, das Eigentum an einer Sache in der manipulationssicheren dezentralen Blockchain-Buchhaltung von Kryptowährungen wie Ethereum festzuhalten und diese Zertifikate zu verkaufen.
Im vergangenen Jahr wurden vor allem NFT-Rechte an digitaler Kunst teilweise um Millionensummen gehandelt. Allerdings ändert der Besitz eines NFT nichts daran, dass das NFT-zertifizierte digitale Ding verlustfrei kopiert werden kann.
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