Eine der größten Sorgen vieler Österreicherinnen und Österreicher ist, dass durch reduzierte Gaslieferungen ihre Wohnung im nächsten Winter nicht beheizt werden kann. E-Control-Vorstand Alfons Haber sieht ein solches Szenario derzeit nicht realistisch. Die aktuellen russischen Lieferprobleme seien zudem „nachvollziehbar“.
Die russische Gazprom sieht sich - offiziellen Angaben zufolge - derzeit mit technischen Schwierigkeiten konfrontiert. Das führt dazu, dass aktuell die Gaslieferungen nach Europa zum Teil deutlich eingeschränkt laufen; davon ist auch Österreich betroffen.
Probleme „verständlich“
Während der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck dahinter gar ein politisches Motiv vermutet - in der warmen Jahreszeit werden schließlich die Gasreserven für den Winter aufgefüllt -, sieht der E-Control-Vorstand das anders. Die russische Argumentation für die reduzierten Liefermengen sei nicht nur nachvollziehbar, sondern auch „transparent“, erklärte er am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“.
Das Problem liege am Verdichter, der für den Transport des Gases in seine Zielländer essenziell ist - dabei handle es sich um „hochkomplexe technische Instrumente“, so Haber. Dass es hier zu Problemen kommen kann, sei verständlich.
Knapp die Hälfte des Jahresverbrauchs auf Lager
Ganz generell bedeuten die Lieferengpässe auch noch keine großen Schwierigkeiten, ist Haber überzeugt. Schließlich habe man in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern momentan sehr hohe Füllstände, da es auch große Speicherkapazitäten im Land gebe. „Wir haben aktuell in etwa 38,4 Terrawattstunden eingespeichert - das bedeuten rund 40 Prozent des österreichischen Jahresverbrauchs“, so Haber.
Speicher können weiter gefüllt werden
Bei der aktuellen Situation sei es nach wie vor noch möglich, neben dem permanenten Verbrauch auch die Speicher weiter zu füllen, sieht Haber noch kein Problem für die kalten Jahreszeiten heranschreiten. Nichtsdestotrotz müsse man aber natürlich mit Blick auf den Winter die weiteren Gasflüsse beobachten.
Sollte es hier zu weiteren Einschränkungen käme, müsse man zudem auf alternative Lieferungen umsatteln - etwa aus dem kaspischen Raum oder auch Nordafrika und Norwegen.
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