Weil es im Laderaum keine Fenster gab, war die Luft für die dicht gedrängte stehenden Migranten bereits knapp geworden.
Böse Erinnerungen an die Tragödie von Parndorf wurden nun wach, als Bundesheer-Soldaten bei Nikitsch im Burgenland einen weißen Kastenwagen mit ungarischen Kennzeichen anhielten. 22 Flüchtlinge waren in den fensterlosen Laderaum des Fahrzeuges gepfercht worden. Die Migranten rangen nach Luft, als im Zuge der Anhaltung erstmals die Türen geöffnet wurden. Wie sich später herausstellte, war der skrupellose Lenker des Kastenwagens sieben Stunden lang ohne Pause mit den 22 Männern unterwegs gewesen. Als sie schließlich im Burgenland gestoppt wurden, waren die vor allem syrischen und pakistanischen Flüchtlinge bereits dehydriert und völlig erschöpft.
Zahl der Aufgriffe heuer explodiert
Der serbische Schlepper wurde festgenommen. Es dürfte wohl nicht seine erste Fahrt gewesen sein - und er dürfte auch nicht der einzige Menschenschmuggler sein, der Profit aus dem Leid anderer schlägt. Die Zahl der Aufgriffe im Burgenland ist im heurigen Jahr explodiert. Bis jetzt sind bereits mehr als 15.000 Migranten angetroffen worden. Ein Vielfaches des Vorjahres. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es gerade einmal 3000 Flüchtlinge. Und ein Ende der Welle ist noch lange nicht in Sicht. Vielmehr dürften die Zahlen die nächsten Monate weiter steigen.
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