Der Lungau ist beim Bevölkerungswachstum Schlusslicht: Nirgendwo sonst in Salzburg wandern so viele Bewohner ab. Die „Krone“ zeigt anhand der Gemeinden Tweng und Thomatal, welch großen Einfluss die Lage hat.
Wohnen im Lungau ist eine spezielle Sache. Die einen lieben die Verlockungen der Natur. Die anderen bemängeln die Entfernung ins nächste Ballungszentrum. Tatsache ist: Mit gut 21.000 Einwohnern ist der Lungau Salzburgs Zwerg, laut Statistik wird er noch mickriger. Die „Krone“ zeigt anhand von zwei Beispielen, welchen Einfluss speziell die Lage spielt.
Schauplatz Tweng: Seit 2015 beträgt der Bevölkerungsrückgang rund 14 Prozent. Die Prognose bis 2042 mit -22,5 Prozent ist auch nicht erbauend. Das 350-Seelen-Dorf erreicht man von Norden kommend nur über Obertauern, im Süden ist Mauterndorf nächste Anlaufstelle. Aber schon zehn Kilometer entfernt. Die Beschreibung der Statistik Austria jener, die von einem starken Bevölkerungsrückgang ausgehen müssen, trifft hier zu: „Das sind kleine Gemeinden in entlegenen Regionen.“
Schauplatz Thomatal: Der einzige echte positive Ausreißer im Lungau ist Thomatal, viertkleinster Ort Salzburgs. Das ist jene Gemeinde, die mit einem Plus von 27 Prozent bis 2042 einen Expansionskurs fahren sollte. Bei nur gut 350 Einwohnern wie Tweng wirken die Prozentzahlen aber dramatischer als sie sind. „Die Gemeinde hat ein Grundstück gekauft, da entstehen vier Wohnungen“, erklärt Amtsleiter Roland Gappmaier. Siedeln sich je Einheit drei Personen von außerhalb Thomatals an, würde das ein Wachstum von 3,5 Prozent bewirken.
Quadratmeterpreis bleibt unter magischer Grenze
Das Örtchen grenzt sich bei genauerem Blick aber tatsächlich etwas von den Nachbarn ab: „Wir liegen zentral zwischen Tamsweg und St. Michael“, sagt Gappmaier. Kärnten ist nur einen Katzensprung entfernt. Und: „Wir probieren, den Quadratmeterpreis für Baugrund in den nächsten zwei Jahren unter 100 Euro zu halten!“ Leistbares Wohnen? In Thomatal mehr als ein Schlagwort.
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