Vor der Verkündung des Strafmaßes im Missbrauchsprozess gegen Ghislaine Maxwell, die Ex-Partnerin des verstorbenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein, haben ihre Verteidiger um Milde gebeten. Maxwell habe eine zwar privilegierte, aber auch „schwierige und traumatisierende“ Kindheit gehabt und unter einem „herrischen, narzisstischen und anspruchsvollen“ Vater, dem Medienzar Robert Maxwell, gelitten, schrieben die Anwälte laut US-Medienberichten an Richterin Alison Nathan.
Das habe sie anfällig für die Avancen von Epstein werden lassen. Die 60-jährige Maxwell war in sechs Punkten angeklagt gewesen, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken, und Ende Dezember schuldig gesprochen worden. Die Britin habe als Helferin ihres Ex-Partners Epstein eine zentrale Rolle beim Aufbau von dessen Ring zum sexuellen Missbrauch junger Mädchen gespielt, entschied die Jury in New York.
Der 60-Jährigen drohen mehrere Jahrzehnte Haft. Die Strafmaßverkündung ist für den 28. Juni geplant.
Auch Prinz Andrew in Epstein-Skandal verstrickt
Der Missbrauch zahlreicher Minderjähriger durch Epstein soll über Jahrzehnte auf seinen Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und auf den Virgin Islands stattgefunden haben. Der Fall schlug in den USA auch deshalb hohe Wellen, weil der schwerreiche Unternehmer mit Prominenten wie den Ex-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump, Milliardär Bill Gates und dem britischen Prinzen Andrew bekannt war.
Eine frühere Anklage gegen ihn mündete in einem für Epstein sehr vorteilhaften Deal. Spätestens dadurch wurde er zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite, die mit allem durchkommt. Noch bevor es zu einem Prozess gegen Epstein selbst kam, nahm sich dieser in der U-Haft das Leben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.