Tote in Frankreich

Weltweite Hitzewelle sorgt für „Ausnahmesituation“

Ausland
18.06.2022 14:46

Weltweit leiden Menschen und Tiere unter der brütenden Hitze. In Europa sind vor allem Frankreich mit Temperaturen von bis zu 43 und Spanien mit bis zu 44 Grad stark betroffen. An einem französischen Strand starben am Freitag zwei Senioren. Eine wirkliche Ausnahmesituation erleben auch die USA: Infolge der schwülen Hitze verendeten in Kansas Tausende Rinder.

Für Europa wurde der Höhepunkt der Hitzewelle für Samstag erwartet. Bereits am Donnerstag hatte Frankreich so früh wie noch nie in der Messgeschichte die 40-Grad-Marke durchbrochen. Der Wetterdienst sprach von „einer wirklichen Ausnahmesituation“.

„Größte Hitzewelle in der Geschichte Frankreichs“
„Dies ist erst der Anfang einer der größten Hitzewellen in der Geschichte Frankreichs. Unzählige Rekorde sind im Begriff zu fallen“, sagte der Meteorologe Scott Duncan auf Twitter. In zwölf Départements wurde Hitzewarnstufe Rot ausgerufen, die Schüler erhielten hitzefrei. 

Zwei Todesopfer am Strand von Pornichet
Nach der verheerenden Hitzewelle im Jahr 2003, der rund 15.000 Menschen zum Opfer gefallen waren, ergriffen vor allem die Seniorenheime in Frankreich zusätzliche Schutzmaßnahmen, um ihre Bewohner zu schützen. Zwei Senioren kamen am Freitag an der Westküste am Strand von Pornichet bereits ums Leben. Wie der Sender France Info berichtete, hatte sich ein 80-Jähriger bei praller Sonne auf sein Handtuch gelegt. Als er sich nicht mehr bewegte, riefen andere Strandgäste um Hilfe. Der Mann erlitt offenbar einen Hitzschlag. Zwei Stunden später sackte ein 82-Jähriger tot im Wasser zusammen. Bei einer Wassertemperatur von 16 Grad und einer Lufttemperatur von 35 Grad wurde ein tödlicher Kälteschock vermutet.

Schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 in Spanien
Auch Spanien leidet derzeit unter der schlimmsten Juni-Hitzewelle seit 1950. Am Samstag sind dort die Temperaturen auf mehr als 44 Grad gestiegen. Eine wirkliche Abkühlung gab es auch nachts nicht, in weiten Teilen des Landes sanken die Temperaturen nach dem Untergang der Sonne kaum auf 20 Grad ab. Menschen suchten oft in Brunnen, Eissalons und klimatisierten Einkaufszentren nach Abkühlung, wie Medien berichteten.

Die Strände an der Mittelmeer- und auch an der Atlantikküste waren teils schon am frühen Samstagvormittag voll. Der Rekord dieser Hitzeperiode wurde am Freitag im andalusischen Andújar mit 44,2 bis 44,3 Grad registriert. 

Fläche von 35.000 Fußballfeldern verbrannt
Die Hitze und die Trockenheit begünstigten den Ausbruch zahlreicher Waldbrände, die nach amtlichen Angaben in verschiedenen Teilen Spaniens in wenigen Tagen bereits gut 25.000 Hektar zerstörten. Das entspricht einer Fläche von etwa 35.000 Fußballfeldern. Am Samstag loderten die Flammen vielerorts noch unkontrolliert. Am schlimmsten war die Lage am Gebirgszug Sierra de la Culebra unweit der Grenze zu Portugal im Nordwesten Spaniens, wo schon 20.000 Hektar Wald vernichtet und 1700 Menschen in Sicherheit gebracht wurden.

Tausende Rinder wegen Hitze gestorben
Auch die USA werden gerade von einer Hitzewelle getroffen. In mehr als 20 Bundesstaaten herrschen gefährlich hohe Temperaturen, von denen fast 100 Millionen Amerikaner betroffen sind. Vor allem im Südosten herrschen heiße und feuchte Bedingungen. In Kansas, wo infolge der schwülen Hitze tausende Rinder verendeten, werden bis zu 110 Grad Fahrenheit erwartet, das sind über 43 Grad Celsius.

Den Italienerinnen und Italienern macht die Hitze ebenfalls zu schaffen. Für das Wochenende wird mit Temperaturen gerechnet, die das Rekordhoch von Mai 2003 überragen könnten, warnen die Wetterexperten. In Deutschland kam auch Sachsen bereits an die 40-Grad-Marke heran. 

Regen in Griechenland
In Griechenland wird es im Norden und Westen am Wochenende allerdings regnen und zum Teil gewittern. So unter anderem auf der bei Touristen beliebten Halbinsel Peloponnes, und auch in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki. Es bleibt jedoch in den verregneten Regionen mit Temperaturen um 27 Grad warm.

Wer auf Kreta und den Kykladeninseln urlaubt, darf sich hingegen über ungetrübten Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad freuen. Meteorologen rechnen damit, dass die Hitzewelle über Westeuropa Griechenland erst ab Mitte kommender Woche erreicht - und dann vermutlich in abgeschwächter Version.

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