Mit ihren Darstellungen und den dazugehörigen Drehbüchern waren Thommy und Mike immer - wie sie selbst sagen - „bei den Leuten“. Das bewahrheitete sich beim Fest zum 40-Jahre-Jubiläum der beiden Supernasen. Mit der „Krone“ sprachen sie über das Geheimnis dieses Erfolges.
„Das Blödelduo Thomas Gottschalk und Mike Krüger ist sich für keine Plattheit zu schade, die das Drehbuch ihm einbrockt“ - so lautete eine der Kritiken, die zum erfolgreichsten der vier „Supernasen“-Filme im Jahr 1984 erschien. Die Antwort auf derartige Verrisse wie diesen waren die klingelnden Kinokassen mit insgesamt 6,6 Millionen Besuchern in den deutschsprachigen Lichtspieltheatern. Freilich, von derartigen Zahlen können viele, ach was heißt, eigentlich fast alle Filmemacher heute nur träumen, aber es trägt gleichzeitig dazu bei, dass die Strahlkraft der Protagonisten von damals bis heute, also rund 40 Jahre später, nach wie vor ungebrochen ist ...
... so von ADABEI erlebt an diesem Wochenende in Velden am Wörthersee, wo man genau dieses Jubiläum mit den jung gebliebenen Alt-Stars gemeinsam feierte. Gottschalk und Krüger gelang dabei etwas, was nicht mehr viele schaffen: den See aus seinem Dornröschenschlaf und der Melancholie über vergangene große Zeiten wachzuküssen.
Das Geheimnis des großen Erfolges der Supernasen
„Diese 40 Jahre sind einfach nur ein Fest. Ein fröhliches, und wir beide kennen ohnehin keine Zäsuren“, erzählte uns das Duo im „Krone“-Interview. Sie taten es auch in memoriam Karl Spiehs. Der legendäre Lisa-Film-Capo starb heuer, war der Ideengeber für den Supernasen-Festakt, „und wenn Karli das so will, dann sollten wir das auch so tun.“
Der Ansturm, samt permanentem Bad in der Menge, war gewaltig. Kein Problem für Gottschalk (der Partnerin Karina und Sohn Roman als Überraschungsgäste mitbrachte): „Unsere schönsten Bilder hatten wir ohnehin bei unserer Erstkommunion, und wir wussten, dass das hier ein Selfie-Fest mit vielen Handys und Menschen sein würde, die sich an uns drücken“, sagte er uns völlig unprätentiös. Nachsatz: „Und genau dafür war dieses Fest auch gemacht!“
Und wie erklären sie sich nun das Geheimnis des Erfolges? „Wir waren mit den Supernasen, was die Drehbücher betrifft, immer bei den Leuten. Das war das Entscheidende. Wir taten es auch nicht, um bekannt zu werden“, sagt Gottschalk, der genauso wie sein 71-jähriger Kompagnon bei der ganzen Veranstaltung von einem Spaß spricht, den sie sich an diesem Wochenende leisteten - mit ernstem Hintergrund. „Ja, denn wenn jemand zu dir kommt und sagt, ich bin 65, und du bist mein größtes Idol, dann ist das etwas, das man ernst nehmen muss.“
Nachhaltiger VIP-Status und spezielle Freundschaft
Der Kontakt zu den Fans ist für sie also nicht nur wichtig, „sondern er ist auch tatsächlich noch vorhanden“, spielt das geniale Blödel-Duo auf diverse Social-Media-Stars an, von denen sie meinen, dass „die in 20 Jahren keiner mehr kennt“. Ein Phänomen unserer heutigen Zeit, an dem Krüger und Gottschalk mit ihrer Generation noch gerade mal so vorbeigeschrammt sind.
Ein Drehbuch für „Die Supernasen 2.0“ liegt übrigens im Laderl, Pardon, im Scherzkisterl, sagt Gottschalk: „Ja, aber da gibt es eine Szene, die nie gespielt werden wird, in der ich mich vor einem Spiegel damit auseinandersetze, dass ich nicht mehr so hübsch bin wie damals. Mike soll dann sagen: ,Ach, komm, vergiss es doch!‘, und darauf sage ich: ,Du hast leicht reden, du sahst immer scheiße aus.‘“
Wir merken, der Schmäh rennt auch 40 Jahre später noch bei den Supernasen. Sie harmonieren miteinander perfekt. Sind sie eigentlich auch im echten Leben Freunde? „Das Problem ist, dass wir beide eine spezielle Art der Freundschaft haben!, sagen sie über ihre Beziehung, bei der sie sich oft lange nicht treffen, „aber wenn wir uns dann sehen, steigen wir genau da ein, wo wir das letzte Mal ausgestiegen sind. Und dadurch sind wir beide auch für einander jung geblieben.“
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