Eine aktuelle Umfrage zeigt einen historischen Tiefstand: Nur 18 Prozent vertrauen der Regierung, nur 22 Prozent der Opposition.
Manche Watschen fühlen sich an wie Aufwärtshaken. So wie die aktuellen für Österreichs Politik: Nur 18 Prozent haben laut aktueller Umfrage Vertrauen in die Regierung. Es ist ein historischer Tiefpunkt. Dies haben Meinungsforscher Christoph Haselmayer und sein Team vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) in einer repräsentativen Studie für die „Krone“ erhoben. Bei der Sonntagsfrage käme Türkis/Grün nur noch auf 30 Prozent.
Schwacher Trost für Nehammer, Kogler und Co.: Das Leid der anderen ist vielleicht nicht ihre Freud, aber auch nicht ohne. Gemäß der Umfrage kann die Opposition nicht vom koalitionären Formtief profitieren. Nur 22 Prozent sind mit der Politik der Oppositionsparteien sehr zufrieden bzw. zufrieden. IFDD-Boss Haselmayer: „Eine schallende Ohrfeige für die gesamte Politik.“
Regierung will bis 2024 weitermachen
Kein Ruhekissen für die Opposition für die Zeit bis 2024. So lange will die Regierung - ungeachtet aller Krisen und Zerwürfnisse - weitermachen, wie Stakkato-artig beteuert wird. Gerade jetzt sei der Unmut durch Teuerung, Ukraine-Krieg und Corona etc. so groß wie nie, so Haselmayer.
Die Umfrage datiert von 7. bis 11. Juni. Knapp vor der Verkündigung des Anti-Teuerungs-Paketes. Ob das Ergebnis nun anders aussähe? „Maximal ein bis zwei Prozentpunkte besser. Die Menschen wurden schon oft vertröstet und spüren die geplanten Maßnahmen noch nicht.“
Eine Plattform aus überparteilichen Personen hätte sehr gute Chancen. Das könnte zu einer Zertrümmerung der politischen Landschaft führen.
Meinungsforscher Christoph Haselmayer, Leiter des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse
Neue Bewegungen könnten gute Chancen haben
Bemerkenswert: Durch die Schwäche der Etablierten tun sich Räume für Neue auf. Plattformen mit Menschen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft - abgefragt wurden etwa Ex-Kanzler Christian Kern, Verfassungsjurist Heinz Mayer oder Schauspielerin Katharina Stemberger - hätten derzeit große Chancen. Laut Umfrage wünschen sich das 45 Prozent, 92 Prozent davon würden auch dafür votieren.
Freilich noch nur eine Idee. Doch eine mit Potenzial. Haselmayer: „Die Etablierung einer außerparteilichen Bewegung käme einer Zertrümmerung der politischen Landschaft gleich.“
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