Nach Hitzewelle
Anhaltende Dürre und Waldbrände in Europa
In Österreich wurde am Sonntag, wie berichtet, die 35-Grad-Marke überschritten. In einigen weiteren europäischen Ländern sieht es nicht anders aus. Sowohl in Deutschland als auch in Griechenland sind Waldbrände ausgebrochen, Regionen Norditaliens kämpfen mit anhaltender Dürre.
„Im Moment ist die Situation bei der Nutzung des Trinkwassers unter Kontrolle, aber wir erleben einen sehr ernsten Notstand in der Landwirtschaft. Das Volumen des Flusses Po ist um 72 Prozent niedriger, als es sein sollte“, sagte der Präsident des Piemont, Alberto Cirio. In 170 Gemeinden seiner Region dürften die Bewohner und Bewohnerinnen Wasser nur mehr für lebenswichtige Zwecke wie Trinken und Kochen verwenden. In zehn Städten, zumeist in der Provinz Novara, werde die Wasserversorgung nachts komplett unterbrochen. Der Ausnahmezustand sei „unvermeidlich“, pflichtete Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli bei. In manchen Regionen habe es seit Monaten nicht mehr geregnet. Die Wasserstände aller Seen, mit Ausnahme des Gardasees, liegen weit unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt.
Maßnahmen, um Wasser zu sparen
Einige nördliche Städte werden laut der zuständigen Umweltbehörde bereits per Lkw mit Wasser versorgt. Im Kraftwerk Ostiglia nahe der lombardischen Stadt Mantua wurde einer von drei Stromgeneratoren abgeschaltet, weil das Wasser nicht ausreicht, um die Anlage zu kühlen. Damit sie weitere Maßnahmen setzen können, wollen die Präsidenten und Präsidentinnen der norditalienischen Regionen jetzt den Ausnahmezustand ausrufen. Sie treffen sich am Mittwoch mit dem Landwirtschaftsminister, um an Lösungen für die Wasserversorgung zu arbeiten. Am stärksten betroffen ist die Landwirtschaft. Die schlimmste Dürre seit 70 Jahren soll dazu führen, dass die Obst- und Gemüseproduktion sowie die Getreideernte einbrechen.
Wind erschwert Löscharbeiten
Während Italien mit Dürre kämpft, wüten Waldbrände in Spanien, Griechenland und Deutschland. Im Westen der Insel Euböa hat die griechische Feuerwehr in der Nacht auf Sonntag gegen Flammen gekämpft, die sich wegen starker Winde rasch ausbreiteten. Insgesamt waren 150 Feuerwehrleute im Einsatz, die den Waldbrand zum Teil aus der Luft bekämpften. Ein Dorf musste evakuiert werden.
In Deutschland verließen am Sonntagvormittag etwa 20 Bewohner und Bewohnerinnen einen Stadtteil von Treuenbrietzen. Am Freitag war ein Waldbrand auf einer Fläche von etwa 60 Hektar entstanden, am Samstag waren es noch rund 40. In der Nacht auf Sonntag dehnte sich der Waldbrand allerdings wieder aus, die Winde erschweren die Löscharbeiten. Da das betroffene Gelände ein ehemaliger Spreng- und Übungsplatz ist, auf dem noch Munition und Kampfmittel liegen, kommen die Einsatzkräfte zudem nicht direkt an den Brand heran, ohne ihr Leben in Gefahr zu bringen.
Noch aktive Brände
Ähnlich ist die Situation in Spanien, wo in den vergangenen Tagen mehrere Waldbrände ausgebrochen sind. In Navarra sind laut der regionalen Regierung noch fünf Brände aktiv. Alle verfügbaren Feuerwehrleute seien im Einsatz, die Bewohner und Bewohnerinnen mehrerer kleiner Orte seien in Sicherheit gebracht worden. Im Gebirgszug Sierra de la Cluebra, nahe der Grenze zu Portugal, wurden 25.000 Hektar Wald vernichtet. Dort soll die Lage dank niedrigerer Temperaturen und Regen wieder unter Kontrolle gebracht worden sein.
Mehr als 40 Grad in Spanien
Die Spanier und Spanierinnen konnten am Sonntag erstmals etwas aufatmen. Nach einer ungewöhnlich tagelangen Hitzewelle fielen die Temperaturen in vielen Teilen des Landes wieder auf unter 40 Grad, in manchen Gegenden auch auf unter 30 Grad Celsius.
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