Munition im Gelände
Waldbrand wütet auf altem Sprengplatz bei Berlin
In Treuenbrietzen, südwestlich von Berlin, breitet sich aktuell ein Waldbrand aus. Die Einsatzkräfte haben nicht nur mit zunehmendem Wind, sondern auch mit der Lage zu kämpfen. Da es sich um einen ehemaligen Spreng- und Übungsplatz handelt, kommen die Feuerwehrleute nicht direkt an den Brand heran. In der Nähe der Stadt brennen nach Angaben des Bürgermeisters rund 200 Hektar.
Geht das Feuer durch die Fläche, kann die Munition, die im Boden versteckt ist, hochgehen. Auch Selbstentzündungen sind möglich. Würden die Einsatzkräfte direkt in das Waldgebiet hineinfahren und löschen, würden sie ihr Leben in Gefahr bringen. Das Gelände soll laut „Bild“-Zeitung aus Kostengründen nie von den Kampfmitteln geräumt worden sein.
Hubschrauber im Einsatz
Um die Feuerwehrleute zu unterstützen, schickte die Bundeswehr daher Hubschrauber, die aus der Luft bei den Löscharbeiten helfen sollen. Diese holen Wasser aus einem nahegelegenen See, das sie auf das Gelände abwerfen. Laut der Luftwaffe wurden bisher mehr als 23 solcher Flüge durchgeführt, die insgesamt 115.000 Liter Wasser brachten.
Betroffen von dem Waldbrand sollen noch etwa 100 bis 110 Hektar Fläche sein. „Ein Hubschrauber hat die Fläche vermessen (...). Das Feuer hat sich in Richtung Osten/Südosten ausgedehnt“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zumindest seien die Flammen nun weniger stark. Der Brand war am Freitag auf etwa 60 Hektar Fläche entstanden, am Samstag waren es zwischenzeitlich noch rund 40 Hektar.
Bewohner verließen Häuser
Die Stadtverwaltung Treuenbrietzen teilte Sonntagvormittag mit, dass Bewohner und Bewohnerinnen angrenzender Häuser wegen der Entwicklung des Rauchs aufgefordert seien, die Gebäude umgehend zu verlassen. Als Notunterkunft diene die Stadthalle. Betroffen sind bisher die Stadtteile Tiefenbrunnen, Frohnsdorf und Klausdorf. Vorerst war noch von 20 Einwohnern eines Ortsteils die Rede. Diese sollten nur das Notwendigste mitnehmen, wie Ausweise und Bargeld, hieß es.
Böen und Wind erwartet
Am Sonntagabend dauerten die Löscharbeiten noch an. Einfacher wird es wohl nicht werden, denn laut Wettervorhersage stehen Böen und Wind bevor.
Insgesamt wohnen etwa 7500 Menschen in Treuenbrietzen. Die Kleinstadt liegt südwestlich von Berlin und hat eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern. Erst vor vier Jahren waren bei einem Brand rund 400 Hektar Wald zerstört worden. Damals wüteten die Flammen mehrere Tage lang.
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