Liste veröffentlicht
Moskau: Österreichische Kämpfer in Ukraine getötet
Aus zahlreichen Ländern sind Menschen in die Ukraine gereist, um an der Seite der Verteidiger gegen die russischen Invasoren zu kämpfen. Nun hat das russische Verteidigungsministerium eine Liste veröffentlicht, die die Zahl der ausländischen Kämpfer mit rund 7000 angibt. Nahezu 2000 davon sollen getötet worden sein. Darunter sind demnach auch zwei Österreicher.
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind seit Kriegsbeginn am 24. Februar 6956 „Söldner und Waffenspezialisten“ aus 64 Ländern in der Ukraine eingetroffen. Davon seien „1956 bereits vernichtet worden“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums. Weitere 1779 haben die Ukraine demnach wieder verlassen.
Fünf Söldner aus Österreich
Laut der Liste sind fünf Söldner aus Österreich in die Ukraine eingereist. Zwei davon wurden „eliminiert“, also vermutlich im Kampf getötet. Einer hat das Kriegsland mittlerweile wieder verlassen. Zwei weitere sollen demnach weiterhin für die Ukraine als Söldner kämpfen.
Das Außenministerium bestätigte diese Angaben auf Anfrage von krone.at nicht. Allerdings habe sich ganz zu Beginn des Angriffskriegs „eine Handvoll“ Personen anonym gemeldet, die ihr Interesse bekundet hätten, in der Ukraine zu kämpfen, erklärte eine Sprecherin. Diesen sei ganz klar gesagt worden, dass sie nach geltendem Recht ihre Staatsbürgerschaft verlieren, wenn sie in einer ausländischen Armee kämpfen. Man habe keinerlei Informationen darüber, wie diese Personen sich dann entschieden hätten, so die Sprecherin.
Die allermeisten ausländischen Kämpfer kommen laut russischen Angaben aus Polen: Mehr als 1800 seien eingereist, über 1100 seien noch aktiv. Dahinter folgen Rumänien und Großbritannien mit jeweils Hunderten Söldnern. Zahlreiche ausländische Kämpfer kommen laut der Liste unter anderem auch aus Kroatien, Belarus, Deutschland, den USA und Georgien.
Mehrere Söldner gefangen genommen
Anfang dieses Monats verurteilten die separatistischen Behörden in der Ostukraine zwei gefangene britischen Staatsbürger sowie einen Marokkaner zum Tode, weil sie als Söldner agierten und versuchten, die Regierung zu stürzen. Zwei vermutlich gefangen genommene US-Kämpfer tauchten zuletzt im russischen Staatsfernsehen auf.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, die Zahl der ausländischen Kämpfer sei rückläufig, und viele verließen die Ukraine „vor dem Hintergrund der zunehmenden militärischen Misserfolge des Kiewer Regimes und der massiven täglichen Verluste an Arbeitskräften und Ausrüstung“.
Ist die Liste glaubwürdig?
Wie akkurat die Liste tatsächlich ist, ist schwer festzustellen. Klar ist, dass Russland ein Interesse daran hat, die Zahl ausländischer Kämpfer möglichst hoch darzustellen, um die eigene Propagandaerzählung von der „Aggression des Westens“ aufrechtzuerhalten. Jedenfalls kämpfen auch auf russischer Seite ausländische Söldner in der Ukraine. So erklärte ein europäischer Beamter laut Nachrichtenagentur AFP, dass bis zu 20.000 Söldner der russischen privaten Militärfirma Wagner Group sowie aus Syrien und Libyen an der Seite Moskaus in der Ukraine kämpfen.
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