Die Personalkrise eines Wirts aus Saalfelden ist gelöst: Vier ukrainische Flüchtlinge packen nun im Berggasthof mit an.
Wie es ausschaut, sind wir für die Saison gut aufgestellt“, freut sich Franz Strickner. Der Saalfeldener ist Chef des Berggasthofs Huggenberg. Dass er optimistisch in die Sommersaison starten kann, ist aber alles andere als selbstverständlich. Lange kämpfte er um Personal. Wie ihm gehe es vielen Gastronomen in der Umgebung, berichtet Strickner: „Die Videowall an der Ortseinfahrt ist voller Stellengebote.“
Vor einigen Wochen kam der Gastronom dann auf eine Idee. Schon recht früh wollte er geflüchteten Ukrainern die Möglichkeit geben, sich bei ihm eine berufliche Existenz zu sichern. „Da habe ich beim AMS angerufen, aber zu diesem Zeitpunkt hatten die noch keine Meldungen“, erzählt der Gastronom. „Da bin ich dann einfach ins Ankunftszentrum gefahren und habe gefragt, wer bei mir arbeiten will.“
Damit landete Strickner einen Volltreffer. Es entschieden sich gleich vier geflüchtete Quereinsteiger für ein neues Berufsleben in luftiger Höhe. Der Chef ist zufrieden: „Manchmal müssen wir mit Händen und Füßen kommunizieren, aber es funktioniert super!“
Dass man beim Personalmangel kurzfristig entgegensteuern kann, glaubt der Gastronom nicht. „Die Lehre muss interessanter werden. Der Drang auf die Oberstufen ist einfach zu stark“, meint Strickner, der sich merklich freut, gerade zwei jungen Menschen sein Handwerk beibringen zu dürfen. Dass der Zustrom in der Branche gerade unter Jungen gering ist, erklärt er sich so: „Viele haben durch die Handys die zwischenmenschliche Kommunikation nie gelernt. Das Gespräch mit dem Gast wird da zur Mutprobe.“
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