Mehr Sichtungen und mehr Bisse als gewöhnlich. Expertin Helga Happ erklärt das Verhalten der Reptilien und gibt Tipps für den Ernstfall.
Erst am Samstag war ein sechsjähriges Mädchen, wie berichtet, beim Klettern auf einem Felsen am Forstsee von einer Hornviper gebissen worden. Die Kleine hat im Krankenhaus ein Gegengift erhalten und befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr.
Diese Attacke ist allerdings kein Einzelfall
Heuer gab es in Kärnten schon deutlich mehr Sichtungen und Bisse als in den vergangenen Jahren. Reptilienexpertin Helga Happ kennt auch den Grund dafür: „Das Frühjahr und der Mai waren zu kalt. Da haben die Schlangen keine Nahrung aufgenommen.“ Schlangen könnten erst bei einer Temperatur um 30 Grad ihre Nahrung verdauen – also sei jetzt der richtige Zeitpunkt für sie, um auf Jagd zu gehen.
„Die Nahrungsaufnahme ist aktuell voll im Gange, die Schlangen fressen wie wild“, weiß Happ. Die Tiere seien also agiler und aggressiver. Zur Verdauung suchen sich die Reptilien einen warmen Ort, und dabei kämen sie immer wieder in Kontakt mit Menschen. „Fühlt sich die Schlange bedroht, kann sie sich nur mit einem Biss wehren.“
Im Falle eines Schlangenbisses Ruhe bewahren und den Euronotruf 112 anrufen. Im Krankenhaus erhält man das Gegengift.
Die Zähne der Hornviper sind gefährlich
Im Fall des gebissenen Mädchens, so die Expertin, hätten die Eltern genau richtig reagiert und die Rettung alarmiert: „Eine Hornviper hat bis zu einen Zentimeter lange Zähne. Die gehen tief ins Fleisch hinein, wo das Gift dann rasch wirkt.“ Das könne bei Kindern schnell lebensgefährlich werden.
„Ruhe bewahren! Sonst wird es gefährlich“
Daher rät Helga Happ, bei einem Schlangenbiss auf jeden Fall Ruhe zu bewahren. „Auch wenn der Biss schmerzhaft ist, sollte man sich nicht zu viel bewegen, dadurch kann das Gift nur schneller in den Kreislauf gelangen“, weiß die Expertin.
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