Eine erfolgreiche Befruchtung ist kein einfaches Unterfangen. Nur etwa ein Dutzend der Millionen von Spermien schaffen den langen Weg durch den Eileiter bis zur Eizelle. Wissenschafter fanden nun heraus, dass ein raffiniertes Navitationssystem für eine zielsichere Fortbewegung sorgt.
Viele Prozesse in unserem Körper werden durch elektrische Imulse gesteuert, etwa die Weiterleitung von Nervenreizen oder Muskelbewegung. Grundlage dafür bilden sogenannte Ionenkanäle - die elektrischen Schalter der Zellen. Diese befinden sich auch im Schwanz von menschlichen Spermien und sind entscheidend für die Schwimmfähigkeit der Samenzellen, wie Forscher der Universität Duisburg-Essen (D) berichteten.
Die zickzack-förmig angeordneten Ionenkanäle ermöglichen den Spermien ihre typische spiralartige Bewegung in Richtung Eizelle. Auf diese Weise legen sie den größten Teil des Weges zurück. Kommen sie ihrem Ziel jedoch nahe, sorgt ein spezielles Protein in der Eizelle dafür, dass die Spermien dieses Bewegungsmuster plötzlich ändern, um so die zähe Eihülle leichter durchdringen zu können.
Die Studien liefern den Wissenschaftern nun tiefergehende Erkenntnisse in Bezug auf den Lenkmechanismus bzw. das komplexe Zusammenspiel zwischen Spermien und Eizellen. Dies stellt einen wichtiger Beitrag dar, sowohl den Vorgang der Befruchtung von Eizellen, als auch die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit von Paaren zu verstehen.
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