Christof Kurzmann-Friedl ist als Werkgruppenleiter beim Verbund unter anderem für das Kraftwerk in Mellach zuständig. Das Kohlekraftwerk soll ja nun wegen Gas-Enpässen wieder aktiviert werden. „Wir machen uns betriebsbereit - so wie eine Feuerwehr“, erklärt er die Situation.
„Krone“: Herr Kurzmann-Friedl, wie lange wird es dauern, bis das Kohlekraftwerk wieder einsatzfähig ist?
Christof Kurzmann-Friedl: Dabei müssen wir drei verschiedene Aspekte beachten. Erstens: Die Technik, die zwischen zwei und vier Monaten brauchen wird, bis sie einsatzfähig ist. Zweitens, die Kohle: Da wissen wir derzeit noch nicht, was der heiß umkämpfte Markt hergibt. Und drittens das Personal: Wir müssen zuerst einmal evaluieren, wie viele Leute wir brauchen werden. Je nach Verfügbarkeit von Gas werden wir Mitarbeiter vom Gasheizwerk einsetzen.
Woher soll die Kohle denn kommen?
Wir brauchen eine spezielle Art von Steinkohle. Die kam bis jetzt aus dem schlesischen Raum. Kurzfristige Lieferungen sind von dort aus nicht möglich, also müssen wir den ganzen internationalen Markt abklappern.
Welche Leistungsfähigkeit wird das Kohlekraftwerk dann haben?
So wie früher können wir dann 80 Prozent des Fernwärmebedarfs von Graz decken. Wir stellen also den Status quo wieder her.
War es richtig, dass das Kraftwerk 2020 stillgelegt wurde?
In Sachen Klimaschutz war die Entscheidung durchaus nachvollziehbar. Aus jetziger Sicht ist es gut, dass noch nichts rückgebaut wurde. Es ist nichts verloren.
Ist das alles schaffbar in so kurzer Zeit?
Es war gestern eine große Überraschung und wird auch eine große Herausforderung. Aber wir machen uns betriebsbereit, um im Notfall einspringen zu können - so wie eine Feuerwehr.
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