Die britische Billigfliegerlinie Easyjet streicht wegen des akuten Personalmangels an Flughäfen und an Bord Tausende weitere Flüge. Engpässe beim Anheuern von Flugpersonal und längere Wartezeiten auf Sicherheitsfreigaben für neue Beschäftigte machen der Airline zu schaffen
Die angebotene Kapazität wird sich im laufenden Quartal auf 87 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 belaufen und im Sommerquartal auf noch 90 Prozent, wie Easyjet mitteilte.
Bisher waren 90 Prozent in diesem Quartal und 97 Prozent oder rund 160.000 Flüge im kommenden Vierteljahr, der Hauptreisezeit, geplant.
Engpässe auch im Sommer
Details zu Flugstreichungen sollen Lundgren zufolge in Kürze bekannt gegeben werden. Operative Probleme gäbe es in ganz Europa, zum Beispiel auch in Paris und Genf. Auch über den Sommer hinaus könne der Engpass anhalten, da ältere Beschäftigte in Rente gehen und weniger junge Leute sich für einen Arbeitsplatz am Flughafen interessierten.
Deshalb ergreife Easyjet präventive Maßnahmen, um die Abläufe in den Sommermonaten zu stabilisieren, erklärte Easyjet-Chef Johan Lundgren. Mit den Streichungen jetzt werde weitgehend vermieden, dass Flüge in letzter Minute ausfielen. So könnten die Kunden frühzeitig umbuchen. Das sei mit höheren Kosten für das Airline verbunden, die aber noch nicht zu beziffern seien. Von April bis Juni zählt die britische Airline rund 22 Millionen Passagiere bei etwa 140.000 Flügen.
Die Branche arbeitet mit der deutschen Regierung an Wegen, ein Chaos bei der lang erhofften starken Erholung des Luftverkehrs vom Einbruch der Corona-Pandemie zu verhindern. In Europa gingen durch die Corona-Krise in der Luftfahrt 600.000 Arbeitsplätze verloren, weltweit wurden 2,3 Millionen Jobs abgebaut.
Der größte Londoner Flughafen Heathrow rief am Montag Fluggesellschaften auf, zehn Prozent ihrer Verbindungen für den Tag zu streichen. Grund sind Probleme bei der Gepäckabwicklung, die auch an technischen Ursachen liegen sollen.
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