Erstes Urteil im Prozess rund um eine polnische Diebesbande: Im März gelang der Polizei in Niederösterreich ein erfolgreicher Schlag gegen die Automafia. Wie berichtet, konnten Ermittler des Landeskriminalamtes zehn polnische Staatsbürger im Alter zwischen 21 und 38 Jahren ausforschen. Sie sollen 15 hochpreisige Fahrzeuge der Marken Mercedes, BMW und Porsche von Juli bis Oktober 2021 unter anderem in Tulln und Baden gestohlen haben. Nun fasste ein 30-jähriger Mittäter am Landesgericht St. Pölten 18 Monate Haft aus.
Der erste Vorhang im Prozess-Schauspiel rund um die polnische Auto-Mafia ist am Landesgericht St. Pölten gefallen. Wie berichtet, musste sich ein 30-Jähriger wegen schwerem gewerbsmäßigen Diebstahls verantworten. Er soll Ende Oktober an der tschechischen Grenze Wache gestanden haben, während seine Mittäter einen in Tulln gestohlenen Mercedes im Wert von 40.000 Euro außer Landes brachten.
Prozess bereits mehrmals vertagt
Insgesamt sollen auf das Konto der zehnköpfigen Polen-Bande 15 Diebstähle von Luxuskarossen mit einem Gesamtschaden von 1,2 Millionen Euro gehen. Brisantes Detail: Einer der Mittäter wurde mittlerweile wegen Drogenschmuggels verhaftet. Er soll an der Grenze zu Frankreich mit mehreren Kilo Kokain geschnappt worden sein.
Laut Verteidigung „nur ein Gelegenheitstäter“
Nachdem vier der ursprünglich fünf Angeklagten vor Prozessbeginn im Mai aus der U-Haft entlassen worden und ins Ausland geflohen waren, wurde die Causa nun von hinten aufgerollt: „Er ist nur ein kleines Rädchen am Wagen, aber ohne ihn hätte das ganze System nicht funktioniert“, hält der Richter fest und verurteilt den 30-jährigen „Wächter“ zu 18 Monaten teilbedingter Haft.
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