Dank an die Retter

Vier Stunden in Gondel gefangen: „Kommen wieder“

Tirol
21.06.2022 07:16

„Es war schlimm!“ - mit Schaudern blickt ein niederländisches Ehepaar an die Bergung aus der defekten Venetbahn im Tiroler Oberland zurück. Ihren Rettern sind die Urlauber aber außerordentlich dankbar. Und eines ist gewiss: Die Urlauber „kommen wieder!“

Tonnie und Jan Bouten (beide 65) haben in ihren bisherigen Urlauben in der Region um Landeck schon viel erlebt. Auf das Abseilen aus der Gondel der defekten Venetbahn am 12. Juni hätten sie aber gerne verzichtet.

Die Tirol-Fans wollten an dem Nachmittag mit der Bahn hinauf auf den Venet, als plötzlich nichts mehr „ging“. Rund 30 Minuten versuchte man, die Gondel irgendwie doch noch zur Weiterfahrt zu bringen, doch dann hieß es: „Evakuierung!“

Die Fahrgäste wurden aus rund 35 Metern abgeseilt. (Bild: zoom.tirol)
Die Fahrgäste wurden aus rund 35 Metern abgeseilt.

Fahrgäste geschockt
„Wir waren geschockt“, schildert Tonnie Bouten der „Tiroler Krone“. Kein Wunder: Für sie stellt eine Seilbahnfahrt schon grundsätzlich eine Herausforderung dar. „Sessellift fahre ich gar nicht.“ Das flaue Gefühl im Magen besserte sich auch nicht, als Bergretter am Tragseil zu der Gondel fuhren und zum Abseilen aus 35 Metern Höhe baten.

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Mein Mann hat keine Höhenangst und blieb ruhig – vermutlich wegen mir.

Urlauberin Tonnie Bouten

Tirolerin übersetzte Anweisungen
„Die Bergretter haben uns genau und sehr gut erklärt, was zu tun ist“, erzählt die Niederländerin. Zum Glück befand sich eine Tirolerin in der Bahn, die Holländisch spricht. Sie hat die Anweisungen übersetzt. Es war wohl auch den guten Informationen der Bergretter aus Landeck und Schönwies zu verdanken, dass in der Gondel keine Panik ausbrach. „Mein Mann hat keine Höhenangst und blieb ruhig – vermutlich meinetwegen“, schmunzelt die 65-Jährige im Telefonat.

Ein schrecklicher Moment
Der Moment, als sie dann tatsächlich am Seil hing, sei schrecklich gewesen. Langsam und bedacht wurden sie und die übrigen Passagiere die 35 Meter sicher auf den ersehnten festen Boden abgeseilt. „Dann kümmerten sich Ärzte um uns, die Feuerwehr fuhr uns schließlich zurück ins Hotel.“ Rund vier Stunden hatten die Passagiere in der engen Kabine ausharren müssen, weil man zunächst auch die Evakuierung mittels eines Hubschraubers überlegt hatte.

Dank an die Einsatzkräfte
„Wir möchten uns für die perfekte Organisation der Evakuierung sehr bedanken“, zollt Tonnie Bouten den Einsatzkräften Lob. Nach diesem großen Abenteuer gönnt sich das Ehepaar nun erst einmal eine „Gondelbahnpause“. „Aber wir kommen wieder“, sagen die beiden unisono. Eine Gondelfahrt sei dann zumindest nicht ausgeschlossen.

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