Des Kanzlers Cabriolet

Bruno Kreiskys Käfer-Cabrio kommt unter den Hammer

Motor
21.06.2022 05:01

Ein Stück österreichisch-spanische Zeitgeschichte kommt in Wien unter den Hammer: Das Dorotheum versteigert das Käfer-Cabrio von Bruno Kreisky im Zuge einer Auktion von 87 klassischen Fahrzeugen.

(Bild: kmm)

Der ehemalige Bundeskanzler war mit dem „1975 Volkswagen 1303 Cabriolet“, wie der Wagen in der Beschreibung genannt wird, rund um seinen Ferienwohnsitz auf Mallorca unterwegs. Der offene Volkswagen ist weitgehend im Originalzustand erhalten.

Kreisky (1911-1990), ab 1970 13 Jahre lang österreichischer Bundeskanzler, ließ sich Ende der 1970er-Jahre in Calvià auf Mallorca nieder. Am 5. Mai 1978 wurde das Cabrio mit dem Kennzeichen 1-PM-8483 auf ihn selbst zugelassen.

„Es existieren zahlreiche Fotos, die Kreisky mit seiner Familie und dem Käfer zeigen, sogar ein ausführliches Interview wurde fahrender Weise mit ihm auf der Insel geführt“, schreibt das Dorotheum auf seiner Website. „Selbst als Kreisky in seinen letzten Jahren schon schwer gesundheitlich angeschlagen war, ließ er es sich nicht nehmen in seinem Käfer Cabrio gefahren zu werden.“

Der 1303 war die letzte Ausbaustufe deutscher Produktion. Er übernahm von seinem Vorgänger die stärkere Motorvariante des Boxers mit 50 PS aus 1584 ccm. Auffälligstes äußeres Merkmal war die nun gewölbte Windschutzscheibe, die neuen Sicherheitsvorschriften am wichtigen nordamerikanischen Markt geschuldet war. Im Laufe der Produktion wurde noch von Rollenlenkung auf eine neue Zahnstangenlenkung umgestellt, ehe 1975 die Produktion der Limousine, die im Golf einen designierten Nachfolger gefunden hatte, in Deutschland auslief. Aufgrund weiterhin starker Absatzzahlen lief die Fertigung der Cabriolets bei Karmann in Osnabrück weiter. Als 1979 dessen Ende angekündigt wurde, war der Aufschrei groß, aber selbst Demonstrationen konnten die Entscheidung, die Wolfsburg getroffen hatte, nicht mehr ändern. An einem Donnerstag, dem 10. Jänner 1980, wurde die Produktion eingestellt.

Das „marinogelbe“ Fahrzeug wird im Zuge einer Auktion von 87 klassischen Fahrzeugen am 2. Juli im Dorotheum-Fahrzeugzentrum angeboten. Der Schätzwert liegt laut Dorotheum bei 30.000 bis 40.000 Euro.

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(Bild: kmm)



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