4,5 Mio. Euro Budget

Polaschek: Deutschförderung an Schulen ausgebaut

Politik
21.06.2022 14:00

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) baut die Deutschförderung an den Schulen aus. Außerdem werden „Übergangslehrgänge“ eingerichtet, in denen ukrainische Schüler nach Ende der Schulpflicht die Sprache lernen können, um leichter in Schulsystem und Berufswelt Fuß zu fassen. Auch in der Sommerschule soll es Förderangebote geben.

So sollen Volksschüler auch dann noch Deutschförderung erhalten können, wenn sie nicht mehr Deutschförderklassen oder -kursen zugewiesen sind. Aktuell gibt es rund 32.000 Kinder und Jugendliche, die laut den MIKA-D-Sprachtests dem Unterricht wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht folgen können und deshalb als außerordentliche Schüler geführt werden.

Sie bekommen für maximal zwei Jahre spezielle Deutschförderung und werden in ihrer Zeit als außerordentliche Schüler nur in jenen Fächern benotet, in denen sie eine positive Note erhalten können. Seit 2018/19 sollen solche Schüler grundsätzlich separate Deutschförderklassen besuchen. 

Als weitere Maßnahme werden seit Ende Mai für ukrainische Schüler, die nicht mehr schulpflichtig sind, Übergangslehrgänge“ angeboten. (Bild: JOE KLAMAR / AFP)
Als weitere Maßnahme werden seit Ende Mai für ukrainische Schüler, die nicht mehr schulpflichtig sind, Übergangslehrgänge“ angeboten.

Ist die maximale Dauer von zwei Jahren abgelaufen, verlieren die Schüler den außerordentlichen Status und sind damit bisher auch um die Deutschförderung umgefallen. Künftig wird der Bund allerdings auch dieser Gruppe an den Volksschulen ein Angebot machen, kündigte Polaschek am Dienstag bei einer Pressekonferenz an. Wie viele Schüler dieses Zusatzangebot voraussichtlich nutzen werden, könne man derzeit noch nicht abschätzen.

Ab 2022 sind für die Fördermaßnahme im Bundesfinanzrahmen 4,5 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen, die Vergabe der Planstellen erfolgt auf Basis des Anteils an außerordentlichen Volksschülern im Verhältnis zur Gesamtzahl der Volksschüler. Hamann geht davon aus, dass es das Angebot vor allem in Ballungsräumen geben wird.

Sommerschulen als wichtige Fördermaßnahme
Als weitere Maßnahme werden seit Ende Mai für ukrainische Schüler, die nicht mehr schulpflichtig sind, „Übergangslehrgänge“ angeboten. Damit sollen Jugendliche über 15, die für den Einstieg in ein Gymnasium oder eine BMHS bzw. in einen Beruf ihre Deutschkenntnisse verbessern wollen, Unterstützung erhalten - und zwar auch über die Sommerferien. Vorgesehen sind 27 Wochenstunden Unterricht, der überwiegende Teil für Deutsch. Auch die Sommerschulen seien eine wichtige Fördermaßnahme für diese Gruppe.

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP)

Aktuell sind insgesamt 11.000 Flüchtlinge aus der Ukraine im österreichischen Schulsystem angekommen, berichtete Flüchtlingskoordinator Michael Takacs und sprach in diesem Zusammenhang von einer „beachtlichen Leistung“. Dass das Ministerium bei der Beschulung der ukrainischen Kinder und Jugendlichen eigenen Deutschförderklassen den Vorzug gibt, obwohl diese unter Experten durchaus umstritten sind, verteidigte Polaschek auf Nachfrage. Nachdem ukrainische Flüchtlinge als Quereinsteiger unter dem Jahr kämen, brauche es für sie auch ein spezielles Angebot. Grünen-Bildungssprecherin Hamann verwies darauf, dass die separaten Deutschförderklassen gerade generell evaluiert und dann auch entsprechend weiter verbessert würden.

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