Wenn es nicht mehr gewährleistet ist, dass man pro Klasse hat einen Pädagogen hat, „dann ist es nicht fünf vor zwölf, sondern schon zu spät“, sagt Thomas Krebs von der Gewerkschaft Wiener Pflichtschullehrer im Gespräch mit Jana Pasching in der Sendung „Krone“ LIVE. Aufgrund mangelnder Lehrkräfte, hätte man in Coronazeiten, nicht mehr normal unterrichten können. „Meine Furcht ist, dass das im Herbst massiv einsetzen wird. Dass wir einfach die Grundbedürfnisse, die wir pädagogisch stellen, nicht mehr erfüllen können.“
Von anderen pädagogischen Bereichen, die zusätzlich angeboten werden, müsse man sich zum Teil ohnehin verabschieden, wenn man das Personal nicht habe, so Krebs.
Obersten Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs
(Bild: krone.tv)
Ganz Österreich sucht dringend nach Lehrern: Durch die starke Pensionierungswelle fallen viele pädagogischen Kräfte weg, darüber hinaus gebe es auch viele Dienstauflösungen. „Alleine auf meinem Postweg haben mich letzte Woche 25 Kündigungen erreicht, es wird da bestimmt noch weitere geben, wenn es etwa um befristete Verträge gibt, die nicht weiter verlängert werden.“ An den Schulen werden zum Schulschluss die Karten fürs neue Schuljahr neu gemischt. „Da gibt es viele, die den Berufsweg verändern.“ Das es zu wenig Lehrer gibt, ist ein Umstand, der sich seit Jahren kumuliert. So einen starken Personalabgang wie heuer, habe Krebs aber nicht erlebt.
„Wir haben gelernt, mit Informationen auf sehr eigene Art umzugehen."
Thomas Krebs, Oberster Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter
Auf die Frage, wie gut man sich auf den kommenden Herbst vorbereitet fühle, sagt Krebs: „Wir haben gelernt, mit Informationen auf sehr eigene Art umzugehen. Wir warten auf Medienberichte, die meistens schneller sind, als die offiziellen Angaben.“ Im Moment sei nicht klar, was Bund oder das Land im Falle eines Falles tun werden. „Ich hoffe, dass es Pläne gibt, ich kenne sie noch nicht.“
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