1457-Euro-Wucher

Friedhofsgräber: Sogar der Tod wird immer teurer

Politik & Wirtschaft
21.06.2022 19:00

Umsonst ist nur der Tod? Von wegen! 1457 Euro soll Gabriela F. (69) für die Verlängerung des Familiengrabes in Wien-Meidling nun bezahlen - eine Verdoppelung im Vergleich zu vorher. 

Als Frau Gabriela F. (69) vor ein paar Tagen eine Rechnung von der Friedhöfe Wien GmbH bekommen hat, musste sie erst einmal schlucken. 1457 Euro soll sie nunmehr für die Verlängerung ihres Familiengrabes am Südwestfriedhof in Meidling bezahlen - eine Verdoppelung im Vergleich zu früher! Auf Nachfrage wurde ihr gesagt, „man wolle grüne Friedhöfe“ und sie hätte eine Steinplatte auf ihrem Grab, da wäre die Gebühr eben doppelt.

(Bild: Krone KREATIV; zVg)
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Meine Familie hat von so einer Regelung in den 81 Jahren, in denen wir das Grab nützen, noch nie etwas gehört!

Gabriela F. (69), Pensionistin

„Meine Familie hat von so einer Regelung in den 81 Jahren, in denen wir das Grab nützen, noch nie etwas gehört!“, so die erboste Pensionistin. Auf „Krone“-Anfrage bestätigen die Friedhöfe Wien die bewusst höheren Preise für Gräber mit Deckel. Man möchte so einen „Beitrag gegen die Bodenversiegelung“ leisten.

„Bodenversiegelung entgegenwirken“
„Unsere 46 Friedhöfe sind zusammengelegt zirka so groß wie der 20. Wiener Gemeindebezirk. Das Erhalten unserer Grünflächen spielt daher eine wesentliche Rolle für das Klima unserer Stadt. Wir wenden viel Zeit und Ressourcen auf, um versiegelte Flächen wie z.B. betonierte Wege rückzubauen und der Bodenversiegelung dadurch in jeder denkbaren Hinsicht entgegenzuwirken“, heißt es seitens der Friedhöfe Wien.

Das Grabentgelt richte sich außerdem nach der Art des Grabes und nach dessen Lage. Günstiger sind jene Lagen, die sich nicht in unmittelbarer Nähe zum Friedhofseingang befinden, sowie eben Gräber ohne Deckel.

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