Massive Teuerungen

Steinkellners Fahrplan für Bauprojekte wackelt

Oberösterreich
22.06.2022 11:20

Alles wird teurer - auch die geplanten Straßenbauprojekte in Oberösterreich. Eine Anfrage der „Krone“ beim Verkehrsressort des Landes verlief allerdings ernüchternd: Dort hat man keine Ahnung, wie viele Steuermillionen mehr die Baustellen in dieser Regierungsperiode kosten werden.

Im Rahmen von drei Pressekonferenzen innerhalb von zwei Wochen stellte Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) im März seine „Roadmap 2027“ vor: ein Fahrplan, welche Straßenbauprojekte sein Ressort in dieser Legislaturperiode plant bzw. bereits realisiert. Unter den Vorhaben finden sich Großbaustellen wie die Linzer Westring-Brücke (A26) und kleinere wie die Sanierung von Unfallhäufungsstellen.

35 Millionen Euro mehr für Westring-Brücke
Es waren wortreiche Auftritte, bei denen ein wesentlicher Punkt aber konsequent unerwähnt blieb: die Kosten für die jeweiligen Baustellen. Spätestens jetzt sollte man sich im Verkehrsressort darüber aber verstärkt Gedanken machen. Denn die Teuerungen betreffen auch die Bauprojekte des Landes. So stieg etwa der Kostenindex im Bereich des Brückenbaus innerhalb eines Jahres um 21 Prozent an. Alleine die erste Bauetappe des Westrings wird, wie berichtet, um 35 Millionen Euro teurer, der Halbanschluss Auhof-Dornach (A…7) wird laut Asfinag nun 32 statt der ursprünglich geplanten 8,1 Millionen Euro kosten. Und auch die neue Donaubrücke Mauthausen, deren Kosten sich Ober- und Niederösterreich teilen, wird um 31 Millionen Euro teurer als geplant.

Nur drei von zahlreichen bis 2027 geplanten Straßenbauprojekten, die mehr Steuergeld kosten werden als ursprünglich vorgesehen. Dass auch die anderen Vorhaben – etwa der vierstreifige Ausbau der B…1, die Umfahrung Munderfing-Mattighofen oder die Umfahrung Weyer – teurer werden, liegt auf der Hand. Die „Krone“ wollte wissen, mit welchen Mehrausgaben das Verkehrsressort insgesamt bis 2027 rechnet, erhielt auf die Anfrage aber eine unerwartete Antwort: Man sei mit „keinen hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet“ und könne daher keine Prognose abgeben.

Kostenaufstellung ein zu hoher „Arbeitsaufwand“
Da zudem jedes Baulos seine eigenen Charakteristiken besitze und Posten wie unterschiedliche Baustoffe, Materialeinsatz oder nachgefragte Rohstoffe in die Gesamtrechnung einfließen, wäre eine Aufstellung der voraussichtlichen Kosten „mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden“, heißt es aus Steinkellners Büro.

Fragen, ob die zu erwartenden Preissteigerungen zum Stopp oder zu Verschiebungen von „Roadmap“-Projekten führen und worauf er am ehesten verzichten würde, beantwortete der Verkehrslandesrat leider nicht. Ein Telefonat sei aus Termingründen nicht möglich, ließ sein Sprecher ausrichten.

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