Konferenz zu Verbot

„Das Ziel ist eine Welt ohne Nuklearwaffen“

Politik
21.06.2022 17:38

Eine große UNO-Konferenz in Wien zum Verbot von Atombomben sorgt für Echo rund um den Erdball. Außenminister Alexander Schallenberg zeigte sich dabei zuversichtlich, dass sich der seit letztem Jahr geltende Atomwaffenverbotsvertrag letztlich durchsetzen wird.

Das von Österreich entscheidend mitinitiierte Abkommen wurde mittlerweile von 63 Staaten ratifiziert und von 23 weiteren unterzeichnet. Atommächte wie die USA laufen Sturm gegen den Vertrag und üben massiven Druck auf alliierte Staaten aus, das Abkommen ja nicht zu unterzeichnen. Berlin hat trotzdem Beobachter zur Konferenz nach Wien entsandt. Selbst das hatten die USA versucht zu verhindern.

Auf besonders großes Interesse stößt die Tagung mit Delegierten aus mehr als 80 Staaten bei japanischen Medien. Japan ist bisher das einzige Opfer von Atomwaffen im Kriegseinsatz. Entsprechend unterstützt eine große Bevölkerungsmehrheit ein Verbot von Atomwaffen, die Regierung tut dies wegen ihrer Abhängigkeit von den USA aber nicht.

Rotkreuz-Präsident Maurer und Außenminister Schallenberg (Bild: BMEIA/ Michael Gruber)
Rotkreuz-Präsident Maurer und Außenminister Schallenberg

Der Generalsekretär der UNO, der Portugiese António Guterres, warnte per Video-Botschaft aus dem UNO-Hauptquartier in New York vor einer Vernichtung der Erde durch das aus 13.000 Atomwaffen bestehende Arsenal.

„Das Ziel ist eine Welt ohne Nuklearwaffen“, sagte Außenminister Alexander Schallenberg in seiner Eröffnungsrede. „Wir erwarten keine Ergebnisse über Nacht. Aber irgendwo müssen wir anfangen.“ Es gehe darum, langsam und Schritt für Schritt den Kreis jener Länder zu erweitern, die sich rechtlich zum Verbot von Atomwaffen verpflichten.

Niemals seit dem Ende des Kalten Krieges sei die Gefahr für eine nukleare Eskalation größer gewesen als jetzt, ergänzte Schallenberg mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die atomaren Drohungen aus Russland.

Und Peter Maurer, der Präsident des Komitees des Internationalen Roten Kreuzes, fügte hinzu: „Sollte eine Atomwaffe in einem bevölkerungsreichen Gebiet explodieren, kann sich niemand angemessen um den humanitären Notfall und die Konsequenzen für Menschen und Umwelt kümmern. Atomwaffen treffen immer wahllos auch die Bevölkerung, verursachen unsägliches Leid und verstoßen gegen das Kriegsvölkerrecht.“

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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