Noch viel gefährlicher als der Krieg in der Ukraine ist das Durchknallen der letzten Sicherungen gegen die Ausweitung zu einem Weltbrand. Es müssen nicht unbedingt Großmächte sein, die es zum Muskelspielen reizt, es könnten auch kleine Länder sein, die es zum Begleichen alter Rechnungen reizt.
Damit gemeint ist der plötzliche Krisenknaller zwischen Litauen (3 Millionen Einwohner) und Russland (144 Millionen Einwohner), weil die kleine Baltenrepublik dem großen Nachbarn die Transiteisenbahn zu dem Gebiet Kaliningrad (vormals Königsberg) so gut wie gesperrt hat. Die Transitregelung stammt aus dem Zerfall der Sowjetunion, als Ex-Ostpreußen (eine Kriegsbeute der Sowjetunion) zu einer russischen Exklave an der Ostsee wurde.
Litauen sagt, es sperrt nur Güter, die auf der EU-Sanktionsliste stehen. Im Kreml tobt man vor Wut und kündigt eine „Reaktion“ an. Zwar kann Russland alle Güter auch über die Ostsee in diesen gigantischen Militärstützpunkt bringen, aber es geht um den Gesichtsverlust bei diesem Größenverhältnis.
Die drei Baltenrepubliken haben allen Grund zu einer scharfen Haltung nach all den Grausamkeiten, die sie unter stalinistischem Besatzungsterror erlebt hatten, doch der letzte Rest von Pragmatismus darf in der Politik eines Staates nicht untergehen. Ohne das Überwinden der Gespenster aus dunkler Vergangenheit kann sich das Licht der Zukunft nicht entfalten.
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