Der G7-Gipfel der sieben wichtigsten Staats- und Regierungschefs (26. bis 28. Juni) nahe der Staatsgrenze in Bayern wirft auch in Tirol seine Schatten voraus. Die „Krone“ blickte hinter die Kulissen der Versorgungszentrale in Seefeld beim Parkplatz Rosshütte und zeigt auf, was im Grenzverkehr zu beachten ist.
Deutsche Polizeifahrzeuge sind derzeit am Seefelder Plateau allgegenwärtig. Viele der blau-silbernen BMW, Transporter oder Busse sind am Parkplatz der Bergbahnen Rosshütte geparkt. Dort steht auch ein großes Zelt, wo sich bis zu 1000 deutsche Bundespolizisten für den Einsatz rund um den G7-Gipfel stärken. Bekanntlich findet das Treffen der sieben wichtigsten Staats- und Regierungschefs der westlichen Industrienationen in Grenznähe in Bayern statt – und zwar vom 26. bis zum 28. Juni.
„Versorgungszubereitungspunkt nennt sich das hier korrekt“, verrät Susanne Lackner. Bereits vor sieben Jahren sorgte die Bundespolizei an derselben Stelle für das leibliche Wohl der Kollegen. Bei Großeinsätzen vertrauen die Verantwortlichen lieber nicht auf externe Caterer. Auch das Personal rekrutiert sich aus bewährten zivilen Polizeikräften.
„Alle Lebensmittel hier in Tirol eingekauft“
Und so schwitzten 70 Mitarbeiter unter anderem in den fünf Lkw (mobile Küchen), um enorme Mengen Fleisch mit Currysauce, Reis und Gemüse auf die Biertische im klimatisierten Zelt zu zaubern. „Sämtliche Lebensmittel kaufen wir hier vor Ort in Tirol“, erzählt die Beamtin im Verwaltungsdienst. Sie selbst ist derzeit in Seefeld einquartiert und lobt die Gastfreundschaft in Tirol. „So häufig wie hier wird man anderswo nicht gegrüßt, wenn man morgens zu Fuß unterwegs ist“, freut sich Lackner. Weil die Quartiere rar sind, wohnen die Helfer und Polizeikräfte in weitem Umkreis – neben Seefeld etwa auch in Inntalgemeinden.
Die Polizei fuhr die umfangreichen Vorkehrungen für den G7-Gipfel schon am 13. Juni hoch. Ein Abkommen regelt die Erlaubnis, auf dem jeweils anderen Staatsgebiet tätig zu sein. „Es geht einerseits um die Sicherheit für die Staatsgäste, andererseits um die Versammlungsfreiheit als hohes Gut in einer Demokratie“, betonen Thomas Gigl und Jano Siepel, Pressesprecher der deutschen Bundespolizei. Zu bemerken ist die Ausnahmesituation am Grenzübergang Scharnitz, aber auch Wanderer müssen sich auf Streifen gefasst machen. Höchste Außenstelle ist die Meilerhütte (2366 Meter) an der Staatsgrenze. Für die Sicherheit wird an alles gedacht.
Lokalaugenschein bei Scharnitz-Mittenwald
Die Grenzübergänge von Österreich nach Bayern stehen im Vorfeld und beim G7-Gipfel unter genauer Beobachtung. Prinzipiell gilt dies für 24 Stunden pro Tag. Die „Krone“ machte sich am Dienstag ein Bild am Grenzübergang Scharnitz-Mittenwald, wo die deutsche Bundespolizei samt Zoll bereits die Kontrollen hochgefahren hat. Die Wartezeit beschränkte sich auf zwei Minuten, vorerst musste nicht jedes Fahrzeug stoppen. „Derzeit besteht keine Vollkontrolle, doch je nach Lageeinschätzung werden wir das Ganze intensivieren“, sagte Siepel.
Papiere mitnehmen, besser Route generell meiden
An die heimischen Autolenker richtet er den Appell, die Grenzübertrittspapiere (Pass, Personalausweis) auf jeden Fall mit dabei zu haben. Die Tiroler Polizei weist darauf hin, dass der Großraum Scharnitz-Mittenwald-Garmisch vom Durchzugsverkehr frei gehalten werden soll. Zwischen 25. Juni (6 Uhr) und 28. Juni (18 Uhr) wird auf die Ausweichrouten verwiesen.
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