Alles wird teurer. Da zählt bei vielen Familien jeder Cent. Umso bitterer, wenn es bei Beihilfen zu langen Wartezeiten kommt.
Elif H. ist Mutter von vier Kindern. Anfang April erreichte sie ein Schreiben des Finanzamts zur Überprüfung des Anspruchs auf Familienbeihilfe. Dieses habe sie fristgerecht wieder zurückgeschickt. „Trotzdem sitzen wir hier seit zwei Monaten ohne Geld, und es kümmert niemanden. Jedes Mal, wenn ich vom Finanzamt Auskunft möchte über den Bearbeitungsstatus, heißt es, das kann bis zu sechs Monate dauern.“
H. weiter: „Ich als österreichische Staatsbürgerin kann aufgrund des Nichtbezahlens der Familienbeihilfe den Lebensunterhalt nicht mehr decken. Es kümmert niemanden“, wandte sich die Niederösterreicherin Ende Mai an die Ombudsfrau. Der Lohn ihres Mannes decke die Miete und andere laufende Kosten wie Strom. Diese müssten schließlich auch dringend bezahlt werden, wenn man keine Probleme bekommen möchte.
Auf ihre Nachfrage hat man Frau H. auch mitgeteilt, dass es Tausenden anderen auch so gehe. „Die logische Frage dahinter: Wenn die Bearbeiter wissen, dass dies so lange in Anspruch nimmt, warum handelt man nicht schon Monate vorher, damit es g‘rad‘ in einer solch schweren Zeit zu keinen finanziellen Schwierigkeiten kommen kann. Als Finanzbeamter könnte ich keine Nacht ruhig schlafen, wenn ich wissen würde, es geht Tausenden anderen Leuten mit Kindern so wie mir“, so die vierfache Mutter.
Mitarbeiter bemüht
Auf unsere Anfrage teilte das Finanzministerium mit, dass der Antrag von Frau H. bereits erledigt und die Nachzahlung veranlasst worden sei. Man sei sich bewusst, dass viele Eltern auf die Familienleistungen angewiesen sind. Daher seien die Mitarbeiter bemüht, sämtliche Anträge - im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben - so rasch wie möglich zu erledigen. Alle Eingaben würden chronologisch abgearbeitet, wobei es aufgrund der Vielzahl an Verfahren fallweise zu Wartezeiten komme.
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