Nach Beschwerden von Konsumentenschützern verspricht TikTok besseren Schutz vor versteckter Werbung. Wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte, hat das chinesische Videoportal nach gut einjährigen Gesprächen zugesagt, sein Vorgehen an entsprechende EU-Regeln anzupassen. Konsumenten seien künftig in der Lage, alle Arten von Werbung auf TikTok zu erkennen, sagte der zuständige EU-Kommissar Didier Reynders.
Der europäische Konsumentenverband Beuc hatte im Februar 2021 Beschwerde gegen das Videoportal bei der EU-Kommission und dem Netzwerk nationaler Konsumentenschutzbehörden eingereicht. Konkret bemängelten die Verbraucherschützer etwa, dass Kinder und Jugendliche nicht ausreichend vor versteckter Werbung und potenziell schädlichen Inhalten geschützt würden. Auch sei das Vorgehen bei der Verarbeitung persönlicher Daten irreführend, hieß es damals.
Neue Kennzeichnung für bezahlte Werbung
Nach den Gesprächen gehört der EU-Kommission zufolge nun unter anderem zu den TikTok-Zusagen, dass Nutzer Werbung und Angebote, die Kinder zum Kauf von Waren oder Dienstleistungen drängen oder verleiten könnten, melden können. Zudem werde bezahlte Werbung in Videos künftig durch ein neues Label gekennzeichnet.
Verbraucherschützer nur bedingt zufrieden
Die Konsumentenschützer von Beuc zeigten sich nicht restlos von den TikTok-Zusagen überzeugt. Einige Kritikpunkte der ursprünglichen Beschwerde blieben ungelöst, teilte Beuc mit. Dies gelte etwa für die Urheberrechtsklausel von TikTok. Diese räume der Plattform eine sehr weitreichende Lizenz zur Nutzung der Nutzer-Inhalte ein. Zudem fehle ein Mechanismus zum Schutz junger User vor Missbrauch durch Influencer, wenn sie „virtuelle Münzen“ von TikTok kauften. Auch habe TikTok keine Zusage gemacht, die an Kinder gerichtete personalisierte Werbung einzustellen.
Ein Unternehmenssprecher teilte mit, man werde weitere Verbesserungsmöglichkeiten prüfen.
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