Hohe Infektionszahlen

Spitälern droht jetzt Verdreifachung der Patienten

Coronavirus
22.06.2022 11:45

Während die Corona-Zahlen wesentlich früher als von der Regierung erwartet wieder in lichte Höhen schnellen, sieht der Gesundheitsminister noch keinen Handlungsbedarf, hier gegenzusteuern. Mit der üblichen Verzögerung kommt die Infektionswelle aber auch langsam in den heimischen Spitälern an. Laut Experten ist dort in den kommenden zwei Wochen gar mit einer Verdreifachung der Covid-Patienten zu rechnen.

Das Covid-Prognosekonsortium geht davon aus, dass sich die steigenden Corona-Infektionsanzahlen schon bald in den Spitälern bemerkbar machen werden. Auf den Intensivstationen (ICU) rechnen die Experten in ihrer aktuellen Einschätzung bis Anfang Juli mit doppelt so vielen stationär aufgenommenen Covid-Kranken wie derzeit.

Weiterer Anstieg wohl unvermeidbar
Was die Infektionszahlen betrifft, werden diese in den kommenden Tagen weiter in die Höhe schnellen. Aufgrund der zunehmenden Dominanz der Omikron-Subvarianten BA.4/BA.5, die infektiöser sind als BA.2, sei „eine beschleunigte Dynamik“ zu erwarten, hält das Konsortium fest. Konkret bedeutet das, dass bis kommenden Mittwoch (29. Juni) bereits bis zu 17.000 tägliche Neuinfektionen einzukalkulieren sind.

Der vom Konsortium errechnete Punktschätzer - also der erwartete Wert - beträgt 13.170. Die Sieben-Tage-Inzidenz dürfte wieder auf über 1000 neue Fälle je 100.000 Einwohner steigen. Als Bandbreite wird von den Experten ein Wert zwischen 820 und 1.350 mit einem Punktschätzer von 1027 angegeben. Zum Vergleich: Zuletzt betrug bei 7281 behördlich bestätigten Infektionen mit SARS-CoV-2 die Sieben-Tage-Inzidenz 478,1 (Zahlen vom Dienstag, 21. Juni).

Viele Zufallsbefunde
In Wien und Salzburg waren in der Vorwoche laut Prognosekonsortium die Sub-Varianten BA.4/BA.5 schon für mehr als 70 Prozent aller Infektionen verantwortlich. „Hierzu ist anzumerken, dass insbesondere seit der Dominanz der Omikron-Variante ein zunehmender Anteil an Zufallsbefunden im Spitalsbelag auftritt, deren primäre Hospitalisierungsursache nicht Covid-19 ist“, betonen die Experten.

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