Der Vorarlberger Landeshauptmann geht lange in den Krankenstand. Markus Wallners gesundheitliche Gründe dafür sind zu akzeptieren, und ihm ist gute Besserung zu wünschen. Punkt und aus.
Anlässlich ihres Rücktritts haben bereits je zwei Gesundheitsminister und Landeshauptleute – die Herren Anschober, Mückstein, Platter und Schützenhöfer – auf die Belastung im Politikerjob verwiesen, welche krank machen kann.
Das sollte man nicht mit Rülpsern abtun, dass Politiker weniger jammern und mehr aushalten müssten. Gerade in Pandemie- und Kriegszeiten stehen politische Entscheidungsträger unter enormem Handlungs-, Verantwortungs- und Zeitdruck. Von ihnen hängen Schicksale und sogar Menschenleben ab.
Fehlentscheidungen rechtfertigen keine Gewaltdrohungen
Unbestritten wurden Fehlentscheidungen getroffen. Zudem gab es seltsame Medienauftritte voller Widersprüche oder Selbstlob. Parallel dazu – bei Wallner war es die Wirtschaftsbundaffäre – ist Österreichs Politik skandalgebeutelt. Doch scharfe Kritik darf niemals in persönliche Beschimpfungen münden.
Wie kann es sein, dass sogar Gewaltdrohungen gegen Politiker und ihre Familien mit einem Achselzucken abgetan werden? Es soll aufgezeigt werden, was ein Politiker falsch macht. Doch am Menschsein der Person dahinter ist nie etwas Falsches. Man darf deftig sagen: „Deine Politik ist Sch…!“ Aber „Du bist Sch…“, das darf es nie heißen. Weil der Mensch immer zu respektieren ist.
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