Einer neuen Studie zufolge könnten Streaming-Angebote ohne Werbung bald der Vergangenheit angehören. Der Grund: Streaming-Anbieter verlieren massenweise Kunden. In Deutschland überlegen bereits 24 Prozent der Nutzer, mindestens ein Streaming-Abo zu kündigen. Halten könnte man die Kunden mit neuen Bezahlmodellen, zum Beispiel durch niedrigere Preise und dafür Werbung.
Der Global Streaming Study der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners zufolge ist das Abwanderungsrisiko derzeit bei allen Streaming-Anbietern groß - für 40 Prozent der Befragten in Deutschland ist ein zu hoher Preis das Hauptargument für Kündigungen. Dahinter folgen der Wunsch, zu sparen (38 Prozent), sowie Zeitmangel (25 Prozent). Ganze 36 Prozent würden von einer Kündigung jedoch absehen, sollte ihr Anbieter die Preise senken. Im Gegenzug würden sie dann Werbeeinblendungen akzeptieren. 71 Prozent bestätigen bereits jetzt, dass Werbung kein Grund sei, ihr Netflix-Abo zu kündigen.
„Abo-Müdigkeit“ bei Nutzern
„Streaming-Abos sind preissensible Produkte. Kunden kündigen ihre Abos nicht nur aus Zeitmangel. Oftmals haben sie mehrere Streaming-Abos parallel, sodass die Ausgaben dafür in Summe natürlich irgendwann teuer bzw. zu teuer werden“, erklärt Lisa Jäger, Partnerin und Global Head of Technology, Media & Telco bei Simon-Kucher & Partners. Netflix & Co. müssten daher dringend reagieren, wenn sie nicht weitere Mitglieder durch „Subscription Fatigue“ (etwa Abo-Müdigkeit) verlieren wollten, und über neue Monetarisierungsmodelle nachdenken, so Jäger.
Werbung kein Kündigungsgrund
Aufgrund des hohen Kündigungsrisikos gilt das der Umfrage besonders für DAZN (45 Prozent), Sky Ticket (25 Prozent) und Joyn (24 Prozent). Jäger: „Neue Monetarisierungsmodelle können für Anbieter ein Weg sein, nicht noch mehr Kunden zu verlieren. Eine monatliche Subscription Fee plus Werbung oder ganz andere Hybrid-Modelle, die man zum Beispiel aus dem Musikstreaming wie bei Spotify schon seit längerem kennt, sind zumindest aus Nutzersicht nun auch im Streaming für Filme, Serien & Co. denkbar: Denn Werbung ist tatsächlich kein Kündigungsgrund, zu hohe Preise hingegen schon.“
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