„Die Lage ist ernst“
Berlin ruft Gas-Alarmstufe aus – Österreich nicht
Die deutsche Regierung ruft die zweite von drei Gas-Alarmstufen aus. Grund seien die reduzierten Gaslieferungen aus Russland und die anhaltend hohen Preise, wie das deutsche Wirtschaftsministerium am Donnerstag bestätigte. Aktuell sei die Versorgungssicherheit aber noch gewährleistet. Österreich plant hingegen vorerst keine Ausrufung der Alarmstufe, so das Klimaministerium.
Nachdem die erste von drei Warnstufen bereits ausgerufen wurde, folgte am Donnerstag bei unseren Nachbarn nun die zweite Stufe des Notfallplans Gas. „Die Lage ist ernst“, erklärte der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin. „Die Drosselung der Gaslieferungen ist ein ökonomischer Angriff auf uns.“
„Wir sind in einer Gaskrise“
Die Strategie von Russlands Präsident Wladimir Putin sei es, Unsicherheit zu schüren, die Preise hochzutreiben und zu spalten. „Wir sind in einer Gaskrise. Gas ist von nun an ein knappes Gut. Die Preise sind jetzt schon hoch, und wir müssen uns auf weitere Anstiege gefasst machen.“
Die Preise sind jetzt schon hoch, und wir müssen uns auf weitere Anstiege gefasst machen.
Robert Habeck (Grüne)
Oberste Priorität sei es nun, die Gasspeicher zu füllen. Alternative Anbieter würden gesucht und erneuerbare Energien ausgebaut. Außerdem müsse mehr Gas eingespart werden. Die Alarmstufe ist die zweite von drei Stufen des Notfallplans Gas. Bisher galt die Frühwarnstufe. Die höchste wäre die Notfallstufe.
Österreich bleibt bei Frühwarnstufe
In Österreich gilt vorerst weiter die Frühwarnstufe. Das habe die Bundesregierung nach Beratungen des im Klimaschutzministeriums eingerichtete Krisenstabes beschlossen. Aber Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) schreibt in einer Stellungnahme: „Die Lage wird engmaschig überwacht und stündlich neu bewertet.“ Entscheidend seien Gasliefermengen und der Speicheraufbau. Sollte der Speicheraufbau gefährdet sein, „müssen wir Maßnahmen ergreifen“. Russland sei kein verlässliches Gegenüber. Der Speicherstand betrage 42,7 Prozent, und auch heute sei die Versorgung sichergestellt.
Die Lage bei der Gasversorgung sei „momentan eines der Hauptthemen, die wir haben“, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP). Man tausche sich dazu laufend in Krisensitzungen aus.
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