Weiter zurückhaltend agiert man seitens der Medizinischen Universität Innsbruck nach der Cyberattacke. Bereits am Samstag wurden gegen acht Uhr früh umfangreiche Ausfälle des IT-Betriebs festgestellt. Ein Großteil der Systeme konnte wiederhergestellt werden. Auch das Landeskriminalamt hält sich zu den laufenden Ermittlungen noch bedeckt.
„Trotz unserer umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen war es durch eine hochprofessionelle und gezielte kriminelle Vorgangsweise möglich, die IT-Systeme der Medizinischen Universität Innsbruck anzugreifen und Daten zu verschlüsseln“, sagt die für IT-Angelegenheiten zuständige Vizerektorin Manuela Groß am Donnerstag im Rahmen eine Pressekonferenz. Sie geht zudem davon aus, dass die Systeme wieder wie gewohnt in den nächsten Tagen benutzbar seien.
Derzeit gibt es keinen Beleg dafür, dass Daten gestohlen wurden.
Vizerektorin Manuela Groß
Kein Beleg auf gestohlene Daten
Ob und in welchem Ausmaß auch interne Daten gestohlen wurden, kann die Vizerektorin nicht sagen: „Derzeit gibt es keinen Beleg dafür, dass Daten gestohlen wurden.“ Derzeit werden vom Landeskriminalamt Tirol intensive Ermittlungen geführt. Sicher ist offenbar, dass der Angriff über ein infiziertes Endgerät erfolgte. Nähere Details könne man jedoch aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt geben, „da sie ein wesentlicher Bestandteil der laufenden Ermittlungen sind, die nicht gefährdet werden dürfen“, heißt es in einer Aussendung. Digitale Ermittlungen seien grundsätzlich sehr komplex, aufwendig und zeitintensiv. „Das liegt insbesondere an der Möglichkeit der Anonymisierung im Internet, der Flüchtigkeit der Daten sowie der großen Menge an Daten und Informationen.“
Angriff wurde am Montag bekannt
Anfang der Woche wurde bekannt, dass es zu Einschränkungen der IT-Services des MedUni Innsbruck gekommen war. Die eigentliche Attacke dürfte schon am Samstag erfolgt sein. Die 3500 Studierenden und 2200 Bediensteten konnten nicht auf die Dienste der Website zugreifen. Über eine eigens eingerichtete Website wurden weitere Schritte kommuniziert. Seit Mittwoch ist die Uni wieder online. Studierende und Bedienstete erhielten persönlich neue Passwörter.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.