Neuer Skandal rund um einen österreichischen Schweinemastbetrieb mit AMA-Gütesiegel, diesmal im niederösterreichischen Bezirk Korneuburg: Tierschützer deckten dort entsetzliche Zustände auf. Kranke und verletzte Schweine fanden sich neben toten und teils bereits verwesten Tieren auf einstreulosen Vollspaltenböden. Es wurde Anzeige erstattet.
Der Betrieb umfasse einen Tierbestand von mehr als 2000 Schweinen, berichtet der Verein gegen Tierfabriken. Die Tierschützer verständigten am Donnerstag eine Amtstierärztin, die daraufhin eine Kontrolle des Betriebes durchführte. Wie es heißt, habe sie ihr Entsetzen über die Zustände nicht verbergen können.
Kranke und verletzte Tiere
Aufnahmen aus dem Mastbetrieb zeigen verletzte Tiere mit abgebissenen Schwänzen, weitere weisen auch an anderen Körperstellen Wunden auf. Teils fanden sich auch kranke Schweine, die etwa unter Augenentzündungen leiden.
Tote Schweine zwischen lebenden
Gehalten werden sie auf einstreulosen Vollspaltenböden auf eng begrenztem Raum. Besonders schockierend: Zwischen den Schweinen finden sich auch Tierkadaver, die unterschiedliche Verwesungsgrade aufweisen. Ebenso wurden tote Tiere im Gang und zwischen den Buchten gefunden.
Balluch: „So kann es nicht weitergehen“
Der VGT erstattete Anzeige gegen den Betrieb. Auch versammelten sich in der Folge Tierschützer, um gegen das Tierleid zu protestieren. „Eines ist klar: So kann es nicht weitergehen. Sowohl aus Sicht der Schweine als auch der Konsumenten, der Öffentlichkeit und der Schweinebranche selbst“, erklärte VGT-Obmann Martin Balluch.
„Anfang Juli will die Regierung eine Reform zum Tierschutzgesetz beschließen“, erklärte er weiter. Jener, der im Mai in Begutachtung ging, lasse „aber die Schweine im Regen stehen. Diese Aufdeckung zeigt einmal mehr, wie groß der Handlungsbedarf ist“, so Balluch, der sich für „ein Ende der Schweinehaltung auf einstreulosem Vollspaltenboden“ aussprach.
Entsetzliche Zustände in Kärntner Mastbetrieb
Erst Anfang April war ein Schweinemastbetrieb in Kärnten in die Schlagzeilen geraten, der ebenfalls Fleisch mit AMA-Gütesiegel verkauft hatte. Die Bedingungen, unter denen die Tiere leben mussten, waren ebenfalls schockierend. AMA entzog dem Betrieb dann das Gütesiegel-Zertifikat.
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