Ein Transportunternehmer aus Hornstein sucht verzweifelt Hilfsarbeiter. Obwohl er ausschließlich in der Hauptstadt tätig ist, dürfe er laut AMS Wien nur auf Burgenländer zugreifen - und die findet er nicht.
Alexander Stefanits leitet ein Transportunternehmen, das auf Umzug und Räumung in Wien spezialisiert ist. Aufgrund einiger Pensionierungen ist er verzweifelt auf der Suche nach zehn Arbeitern, die er über Kollektivvertrag bezahlen wird. „Das Geschäft läuft prinzipiell sehr gut, wir haben haufenweise Aufträge. Nur muss ich immer mehr stornieren, weil wir zu wenig Leute sind“, sagt Stefanits, der sich, was naheliegend ist, an das AMS in Wien wandte, um „kräftige Burschen zu suchen“. Dort erklärte man ihm, dass er mit Hauptwohnsitz in Hornstein nicht auf Arbeit suchende Wiener zugreifen dürfe und verwies ihn ans AMS in Eisenstadt.
Unverständnis
Nun wirft Stefanits Fragen auf, die sich wohl von selbst beantworten: Wie absurd ist es, Männer aus dem Burgenland täglich nach Wien fahren zu lassen, wenn man gleich Wiener einstellen könnte? Wer aus dem Burgenland interessiert sich für einen Hilfsarbeiterjob mit Dienstbeginn um 6 Uhr? Nur zwei Kandidaten habe er gefunden, die sich aber als ungeeignet erwiesen. „Es ist halt einmal so, dass es in Wien deutlich mehr Arbeitslose gibt, was den Kreis für mögliche Mitarbeiter erhöht. Ich verstehe es nicht!“
Aufklärung
Die „Krone“-Nachfrage beim AMS Burgenland ergab, dass Stefanits offensichtlich einer falschen Auskunft in Wien aufgesessen ist und, wie er sagt, „fünf Monate verloren“ hat. Es stimme zwar, dass der Betriebsstandort ausschlaggebend für die Zuständigkeit ist, verrät Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl. „Aber wir haben in Eisenstadt ein Service für Unternehmer, das selbstverständlich Zugriff auf Personen aus allen Bundesländern ermöglicht. Der Herr soll sich gern melden.“
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