In Italien und Kasachstan ist es laut Google zu einem Spähangriff auf Handys gekommen, der an den Einsatz der Spionagesoftware Pegasus erinnert. Betroffen von der Attacke mit Hacking-Tools des italienischen Unternehmens RCS Lab seien Apple- und Android-Smartphones, teilte der Internetkonzern am Donnerstag mit. Programme des in Mailand ansässigen Unternehmens könnten private Nachrichten und Kontakte auf Smartphones auslesen.
In einigen der nun aufgedeckten Fälle mit der Spähsoftware aus Italien hätten die Hacker die Spionagesoftware möglicherweise unter Zusammenarbeit mit Internetdienstanbietern eingesetzt, erklärte Google weiter. Daraus könne geschlossen werden, dass die Käufer der Programme Verbindungen zu staatlich unterstützten Akteuren hatten.
Die Spähsoftware-Branche war durch das Pegasus-Programm der israelischen Firma NSO in die Schlagzeilen geraten. Diese Software war von mehreren Regierungen genutzt worden, um Kritiker und Journalisten auszuspähen. „Diese Anbieter ermöglichen die Verbreitung gefährlicher Hacker-Tools und rüsten Regierungen auf, die nicht in der Lage wären, diese Fähigkeiten selbst zu entwickeln“, kritisierte Google.
Anbieter verurteilt Missbrauch seiner Produkte
RCS Lab verurteilte in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters jeglichen Missbrauch seiner Produkte. Das eigene Angebot würde den europäischen Vorschriften entsprechen und den Strafverfolgungsbehörden bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. Laut der Internetseite von RCS Lab späht das Unternehmen allein in Europa täglich 10.000 Ziele aus.
Zum Angebot der „rechtmäßigen Überwachung“ gehörten unter anderem Sprach-, Datenerfassungs- und Ortungssysteme, heißt es weiter.
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