Politikern wird oft vorgeworfen, fernab der Lebensrealität einfacher Bürger zu sein. Ein irritierender Spartipp von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner trägt nicht dazu bei, diesen Vorwurf zu entkräften. Die Aussage brachte ihr stattdessen viel Häme und Kritik ein.
Eigentlich wollte Mikl-Leitner bei einer Klimakonferenz einen Tipp abgeben, wie man angesichts globaler Erhitzung und galoppierender Teuerung gleichzeitig Klima und Geldbörserl schont. Ihre Anregung: „Jede und jeder kann bei sich selber anfangen. Das beginnt bei der Kleidung, dass man nicht zehn Ballkleider haben muss, sondern drei Ballkleider.“
Dass die durchschnittliche Österreicherin wohl kaum drei Ballkleider im Schrank hat, geschweige denn zehn, und dass Bälle selbst vielleicht auch gar nicht so eine große Rolle im Leben vieler spielen, entging der niederösterreichischen ÖVP-Chefin offenbar. Die meisten sparen bei ganz normaler Kleidung.
Der Clip wurde bei „Willkommen Österreich“ gezeigt, wo die Landeschefin von den Moderatoren Christoph Grissemann und Dirk Stermann durch den Kakao gezogen wurde. „Ihre Klimatipps sind legendär! Und so, dass gerade auch wir kleinen Männer und Frauen wissen, wie wir ökologisch etwas verändern können, sodass die Welt besser wird“, sagte Stermann sarkastisch.
„Arrogant und herablassend“
Daraufhin ging das Video auch im Netz viral, woraufhin Mikl-Leitner nicht nur Spott erntete, sondern auch geharnischte Kritik: „Die höchste Inflation seit Jahrzehnten hält die ÖVP nicht davon ab, der Bevölkerung arrogant und herablassend zu begegnen“, schrieb Franz Schnabl, SPÖ-Chef in Niederösterreich, auf Twitter. Er setzte gleich nach: „Tutorial der Bundesregierung, Herbst 2022, zum Thema Gas-sparen: ‚Nehmen sie 3 Ballkleider und verheizen Sie sie im Ofen!‘“
Die einen waren amüsiert, die anderen wütend: In den sozialen Medien wurde jedenfalls genüsslich über die ÖVP-Landeshauptfrau und ihren Sager hergezogen (siehe oben).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.