Flucht aus Afrika
Sturm auf Grenzzaun von Melilla: 18 Migranten tot
Während eines Ansturms von bis zu 2000 Menschen auf den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Nordafrika-Exklave Melilla sind mindestens 18 Migranten ums Leben gekommen. Zudem seien weitere 63 Migranten und etwa 140 marokkanische Polizisten verletzt worden. Das marokkanische Innenministerium warf den Migranten vor, Gewalt eingesetzt zu haben. Sie stammen demnach aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara.
Wie die spanischen Zeitungen „El Pais“ und „La Vanguardia“ am späten Freitagabend berichteten, sei es 133 Migranten gelungen, die beiden parallel verlaufenden sechs Meter hohen Zäune zu überwinden und auf spanisches Gebiet zu gelangen.
Auf Bildern war zu sehen, wie die überwiegend jungen Männer freudestrahlend, singend und tanzend durch die Straßen von Melilla rannten. Sie kamen in ein Notaufnahmelager.
Marokko war 1956 von Frankreich und Spanien unabhängig geworden. Dennoch hält Spanien dort weiterhin zwei Exklaven: Melilla und das 250 Kilometer weiter westlich gelegene Ceuta an der Meerenge von Gibraltar. Beide werden von Marokko beansprucht.
In der Nähe der beiden Gebiete warten oft Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Chance, in die EU zu gelangen. Meistens versuchen mehrere Hundert Menschen auf einmal, die Grenzbeamten zu überraschen und so über die Grenze zu kommen.
Die Grenzzäune um Melilla tragen Stacheldraht. Zudem sind sie mit Videokameras und Wachplattformen versehen. Spanische Medien zeigten am Freitag Bilder von Migranten, die erschöpft auf dem Fußweg lagen, teils mit blutenden Händen und zerrissener Kleidung. Ceuta und Melilla sind regelmäßig Ziel von Menschen, die sich ein besseres Leben in Europa erhoffen.
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