Die Frauen-Fußball-EM rückt immer näher und das Knie macht Probleme: Für Viktoria Schnaderbeck werden dieser Tage Erinnerungen an 2017 wach. Vor dem „Sommermärchen“ in den Niederlanden hatte sie bezüglich ihrer Turnier-Teilnahme ordentlich zittern müssen, nun ist die unmittelbare Vorbereitung auf die Endrunde in England wieder etwas getrübt. „Ja ich habe irgendwie schon ein bisschen ein Deja-vu, das stimmt“, sagte Österreichs Teamkapitänin im Gespräch.
2017 hatte Schnaderbeck im Vorfeld ein Knochenmarksödem im Knie aus der Bahn geworfen. Den Wettlauf mit der Zeit gewann die England-Legionärin allerdings und stand in allen fünf EM-Partien auf dem Feld. „Damals war es ein bisschen eine andere Ausgangssituation, diesmal haben wir noch ein bisschen mehr Zeit, das ist das Positive“, erläuterte die 31-Jährige. Infolge einer mittlerweile überwundenen Knöchelverletzung hat bei ihr das in der Vergangenheit schon öfters in Mitleidenschaft gezogene Knie reagiert.
„Profi bei Knorpelgeschichten“
„Es sind keine Sorgen, die ich habe, aber ich habe was im Hinterkopf und muss mich permanent um den Körper kümmern. Das Knie ist ein bisschen aus der Balance gekommen. Es ist die typische Knorpelgeschichte, da bin ich leider Profi“, betonte Schnaderbeck. Acht Knie-Operationen musste sie mittlerweile über sich ergehen lassen. „Es ist so, dass ich es fast gewohnt bin, Probleme mit dem Knie zu haben.“
Bei der 1:2-Heimniederlage im Test gegen Dänemark konnte die Abwehrspielerin noch bis zur Pause mitwirken. Statt einem Befreiungsschlag nach der Sorge um den Knöchel folgten allerdings die Probleme mit dem Knie. Auch deshalb gönnte Teamchefin Irene Fuhrmann ihrer Defensivstütze am Mittwoch beim klaren 4:0 gegen Montenegro eine willkommene Schaffenspause.
Fuhrmann hofft auf Schnaderbeck
„Man muss das Ganze halt jetzt einfach managen. Da geht es um das richtige Maß zwischen Belastung und Entlastung. Deshalb schauen wir, dass wir in die Mannschaftstrainings die nötige Erholung einbauen, damit sich das doch beruhigen kann, damit wir das bis zur EURO gut hinkriegen“, erläuterte Schnaderbeck. Darauf hofft natürlich auch Fuhrmann, in deren Planungen die 80-fache ÖFB-Teamspielerin auf und abseits des Platzes eine tragende Rolle spielt. „Sie ist eine absolut wichtige Spielerin für uns“, betonte die 41-Jährige. Sie hoffe daher, dass man die Probleme gut in den Griff bekomme.
Ob Schnaderbeck bei der EM-Generalprobe im Duell zweier EM-Teilnehmer mit Belgien am Sonntag (17.00 Uhr)) in Lier Einsatzminuten bekommt, wird sich erst weisen. Die EM beginnt am 6. Juli mit dem Eröffnungsspiel gegen Gastgeber England im ausverkauften Old Trafford Stadium. Danach stehen noch die Gruppe-A-Partien gegen Nordirland (11. Juli) und Norwegen (15. Juli) auf dem Programm. Die Top zwei der vier Pools steigen ins Viertelfinale auf.
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