Angriff auf Zinkwerk:
Russisches Militär liquidiert 80 polnische Söldner
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine 80 polnische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Armee getötet. Durch einen Raketenangriff auf das Zinkwerk „Megatex“ in der Stadt Kostjantyniwka seien 80 polnische „Söldner“ liquidiert worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Russland bezeichnet alle aufseiten der Ukraine kämpfenden Freiwilligen als Söldner.
Konaschenkow berichtete zudem über einen Raketenangriff auf Mykolajiw im Süden der Ukraine, bei dem 300 Soldaten getötet worden seien. Insgesamt bezifferte der Generalleutnant die ukrainischen Verluste allein durch Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe innerhalb von 24 Stunden auf 780 „Nationalisten“. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Russen rücken vor
Einzelheiten zur Bodenoffensive der russischen Truppen im Donbass nannte Konaschenkow nicht. In den vergangenen Tagen hatten die russischen Streitkräfte mehrere Ortschaften im Ballungsraum Sjewjerodonezk - Lyssytschansk eingenommen. Die erste der beiden Großstädte ist inzwischen unter russischer Kontrolle. Zudem stehen moskautreue Truppen am südlichen Stadtrand von Lyssytschansk.
Landesweiter Luftalarm ausgelöst
In der Nacht auf Samstag war in der Ukraine landesweit Luftalarm ausgelöst worden, wie aus einem Lagebericht hervorgeht. Der ukrainischen Nachrichtenseite 24tv zufolge gab es Berichte über Explosionen aus der Stadt Saporischschja im Südosten des Landes - ebenso wie aus der zentralukrainischen Stadt Dnipro.
Raketen abgefeuert, schwere Explosionen
Samstagfrüh hieß es, bei einem russischen Raketenangriff auf eine Militäranlage in Jaworiw in der Westukraine seien vier Menschen verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten sechs Raketen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert, sagte der Gouverneur der Region Lwiw, Maxim Kosizky. Vier Raketen hätten den Stützpunkt getroffen, zwei seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Bei einem russischen Angriff auf ein Ausbildungslager des ukrainischen Militärs in der Nähe von Jaworiw im März waren nach Behördenangaben 35 Menschen getötet und mindestens 130 verletzt worden.
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Sjewjerodonezk: Abzug ukrainischer Truppen wird noch einige Tage dauern
Trotz der Grundsatzentscheidung der Ukraine, das schwer umkämpfte Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk im Osten aufzugeben, hängen in der früheren Großstadt noch immer regierungstreue Truppen, aber auch Zivilisten fest. Das geht aus dem Lagebericht des Generalstabs und aus Aussagen der Kreisverwaltung am Freitag hervor. Die russischen Truppen „haben Sturmaktivitäten in der Industriezone von Sjewjerodonezk durchgeführt“, teilte der Generalstab mit. Laut dem Chef der Kreisverwaltung, Roman Wlassenko, wird der Abzug der ukrainischen Truppen noch einige Tage in Anspruch nehmen.
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