Drei Millionen in bar
Wirbel um Spenden in Koffern an Prinz Charles
Großbritanniens Thronfolger Prinz Charles soll insgesamt drei Millionen Euro Bargeld von Katar-Scheich Hamad bin Jassim al-Thani (62) angenommen haben. Das Geld sei Charles zwischen 2011 und 2015 in Koffern und Taschen übergeben worden und sei seiner Stiftung zugedacht gewesen.
Eine Million soll in einem Koffer, weitere Beträge in Einkaufstaschen eines bekannten Luxuskaufhauses verstaut gewesen sein.
Zahlungen nicht unrechtmäßig
Die Stiftung von Prinz Charles - der Prince of Wales Charitable Fund - bestätigte auf Anfrage der „Times“, die Zahlungen seien auf Wunsch des Spenders in bar gemacht worden. Die Organisation unterstützt Tierschutzprojekte und setzt sich für den Erhalt von Charles‘ Anwesen in Schottland ein. Ein Sprecher betonte, die erhaltenen Gelder seien direkt an die Stiftung weitergeleitet worden. Diese habe sich um die korrekte Abwicklung gekümmert. Der Zeitung zufolge gibt es keine Hinweise darauf, dass die Zahlungen unrechtmäßig gewesen sein könnten.
Kritik gibt es allerdings an der Art der Spende und der Übergabe. Wenn eine Regierung wie Katar eine Spende an eine Stiftung machen wolle, gebe es andere Mittel und Wege, dies abzuwickeln, kritisierte Alistair Graham, der einst den Ausschuss für öffentliche Standards leitete. Er bezeichnete den Bericht als „wirklich schockierend“ und nicht nachvollziehbar. Aus Katar gab es zunächst keinen Kommentar.
Bereits im vergangenen Jahr hatten Charles‘ Stiftungen für Schlagzeilen gesorgt: Damals ging es um Korruptionsvorwürfe gegen seine Prince‘s Foundation. Deren damaliger Chef, der mittlerweile zurückgetreten ist, soll einem saudischen Geschäftsmann im Gegenzug für Spenden Unterstützung bei dessen Wunsch nach einem Ritterschlag und der britischen Staatsbürgerschaft zugesagt haben. Das Königshaus betonte, Prinz Charles habe keine Kenntnis von den Vorgängen gehabt.
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