Den Dom des oberen Rosentales soll der erste Priester der Pfarre mit Gold vom Mittagskogel finanziert haben. Nun wird dem Gründungspfarrer und Erbauer der prächtigen Pfarrkirche Latschach bei Finkenstein ein Denkmal gesetzt.
Die barocke Pfarrkirche von Latschach ist derart groß, dass sie oft Dom des oberen Rosentales genannt wird. Erbaut wurde sie unter dem ersten Priester der Pfarre, die heuer ihr 270-jähriges Bestehen feiert. „Mit der Entstehung der Pfarre und ihrem Aufstieg ist ein Name untrennbar verbunden: Johannes Leitschacher. Er war der Gründungspfarrer und der Erbauer des prächtigen Gotteshauses“, erklärt Herbert Sternig von der Dorfgemeinschaft Latschach.
Um den Kirchenbau ranken sich Sagen: Eine erzählt, der Pfarrer sei Alchimist gewesen und habe mit Mixturen das Geld verdient. Man hörte auch, er hätte Kupfer gefunden und verkauft. In einer Sage heißt es, Leitschacher habe am Mittagskogel nach Gold gegraben, um den Bau zu finanzieren.
Aus dieser Erzählung entstand das Theaterstück „Der Goldpfarrer von Latschach“, das die Theatergruppe der Dorfgemeinschaft bereits dreimal erfolgreich aufgeführt hat.
Johannes Leitschacher hatte nicht nur das Gotteshaus, sondern auch den Pfarrhof errichten lassen, in dem die erste Schule des Ortes eingerichtet wurde.
Enthüllung am 30. Juni
An Leitschachers Leistungen erinnert eine vor 100 Jahren an der Kircheninnenwand angebrachte Gedenktafel. Im Jubiläumsjahr will die Dorfgemeinschaft, die seit ihrer Gründung 1950 eng mit der Pfarre verbunden ist, dem Pfarrer ein Denkmal setzen. Am Donnerstag, 30. Juni (10.30 Uhr), wird beim Latschacher Kreuz ein Gedenkstein enthüllt und von Dechant Stanko Olip gesegnet. „Die Volksschule Latschach begleitet die Feier“, freut sich Sternig, der mit der Dorfgemeinschaft schon vor dem Georgijagen den Mädchen und Buben in der Schule von diesem Brauch erzählt hat, ihn quasi unterrichtet hat.
Johannes Leitschacher war der Gründungspfarrer und der Erbauer des prächtigen Gotteshauses.
Herbert Sternig, Dorfgemeinschaft Latschach
In der Pfarre ist die Dorfgemeinschaft nach wie vor aktiv, beispielsweise war sie beim Kauf der neuen Orgeln in Latschach und Faak federführend, unterstützte den Bau der Kirchenempore und die Erneuerung des Daches finanziell. Zuletzt hat die Dorfgemeinschaft das Latschacher und das Oberaichwalder Kreuz renoviert und mit Rastplätzen versehen; zahllose ehrenamtliche Stunden und Tausende Euro wurden investiert - alles für ein gutes Zusammenleben in einer schönen Gemeinde.
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