In der Notunterkunft im Innsbrucker Schusterbergweg ziehen immer wieder Bettwanzen als ungebetene Gäste ein. Laut Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) werden bei Bekanntwerden Sofortmaßnahmen gesetzt. Eine langfristige Lösung gebe es „leider nicht“. Zudem wird darauf verwiesen, dass das Problem alle Beherbergungsbetriebe betreffe.
Erschüttert über die hygienischen Zustände in der Notschlafstelle im Innsbrucker Schusterbergweg, die von der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) betrieben wird, zeigt sich eine Anruferin (Name der Redaktion bekannt) im Gespräch mit der „Tiroler Krone“. Wie die Frau schildert, „saß ich mit zwei Freundinnen kürzlich im Gastgarten einer Bäckerei, die sich in der Nähe befindet. Dabei kamen wir zufällig mit einem jungen Rumänen, der in der Unterkunft schläft, ins Gespräch“.
Äußerlich habe der Mann einen sehr gepflegten Eindruck gemacht. Doch dann zeigte er den drei Frauen an Armen und Beinen vorhandene Bisswunden. „Er sprach uns gegenüber von Bettwanzen in der Unterkunft und dass die zuständige Reinigungsfirma ihren Pflichten kaum nachkomme“, verdeutlicht die Tirolerin.
„Wanzen treten immer wieder als Problem auf“
Die Frauen waren zutiefst geschockt. „Meine Freundin rief dann bei der TSD GmbH an. Dort fühlten sie sich aber nicht zuständig“, zeigt sich die Frau fassungslos. Die „Tiroler Krone“ konfrontierte die TSD GmbH daraufhin ebenfalls mit den Vorwürfen. Wie Andrea Cater-Sax sagt, könne man über diesen Fall ohne den Namen des Klienten keine spezifische Auskunft geben. „Was wir aber bestätigen können, ist, dass Bettwanzen als Problem für unsere Klienten immer wieder auftreten.“
Sobald ein Fall bekannt werde, werden Maßnahmen gesetzt, versichert Cater-Sax. „Diese wurden in Zusammenarbeit mit gerichtlich beeideten Sachverständigen und Experten der Firma Freivon GmbH entwickelt. Die Anwendung ist zwar sehr aufwändig und benötigt sehr viel Zeit, aber damit gelingt die Bekämpfung der kleinen Plagegeister sehr effektiv.“
Hat unter diesen Tausenden Übernachtungen pro Jahr auch nur eine Person Bettwanzen in der Kleidung oder im Gepäck dabei, sind die Tiere leider wieder im Haus.
Andrea Cater-Sax
„Eine langfristige Lösung gibt es hier leider nicht“
Da die Türen der Notschlafstelle jeden Tag das ganze Jahr über für alle Menschen in akuter Wohnungsnot offenstehen, kommen jederzeit neue Menschen hinzu. „Hat unter diesen Tausenden Übernachtungen pro Jahr auch nur eine Person Bettwanzen in der Kleidung oder im Gepäck dabei, sind die Tiere leider wieder im Haus“, meint Cater-Sax, die zugleich betont, dass „uns Beschwerden jederzeit gemeldet werden können. Wir ergreifen in der Folge Sofortmaßnahmen wie zum Beispiel die Behandlung des betroffenen Zimmers, des Gepäcks und der Kleidung, einen Zimmerwechsel für den Klienten, eine Medikamentenausgabe bei schweren Fällen sowie eine Absprache mit einem Mediziner.“
Abschließend betont Cater-Sax, dass „es leider keine hundertprozentige langfristige Lösung gibt“ und die Problematik von der Jugendherberge über Almhütten bis hin zu Luxushotels sämtliche Beherbergungsbetriebe betreffe.
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