Montag ist Siebenschläfertag - für Meteorologen ein besonderes Datum: Nach der Legende ist es jener Tag, „an dem die Weichen für das kommende Sommerwetter gestellt werden“, heißt es seitens der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In der kommenden Woche wird es jedenfalls hochsommerlich warm bis brütend heiß. Zudem besteht hohe Gewittergefahr, vor allem am Montagabend.
„Statistische Analysen zeigen, dass der Jetstream, ein Starkwindband in höheren atmosphärischen Schichten, sich im Zeitraum um den Siebenschläfertag stabilisiert“, heißt es in einem Facebook-Eintrag der ZAMG. Da der Jet das Wetter in Europa maßgeblich mit beeinflusse, stelle sich je nach Lage des Starkwindbands somit entweder stabiles und heißes, oder unbeständiges und oft auch kühles Wetter ein.
Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.
Bauernregel zum Siebenschläfertag
Für einen heißen Sommer muss der Jetstream möglichst weit im Norden liegen. Allfällige Tiefdruckgebiete werden dann in Richtung Nordeuropa abgelenkt. Weiter im Süden kommt es zur Ausprägung des Azorenhochs. Die bekannte Bauernregel: „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt", basiert auf diesem Mechanismus.
Übrigens: Durch die gregorianische Kalenderreform habe sich laut ZAMG aber der Zeitpunkt des Siebenschläfer-Lostags eigentlich auf die erste Juliwoche verschoben. Geht man nun davon aus, dass der Siebenschläfertag erst in der ersten Juliwoche liegt, hat eine Analyse im Zeitraum 1991 bis 2020 gezeigt, dass sie die erwähnte Bauernregel zu rund 70 Prozent bewahrheitet.
Am Montag sorgen hoher Luftdruck sowie subtropische Warmluftmassen für viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Während in den meisten Landesteilen die Sonne die meiste Zeit von einem weitgehend wolkenlosen Himmel scheint, bilden sich über den Alpengipfeln im Tagesverlauf einige Quellwolken. Speziell in Tirol, in Vorarlberg sowie in Salzburg können sich bis zum Abend auch einzelne Regenschauer oder Gewitter bilden. Der Wind weht meist schwach, nur am Alpenostrand auch mäßig, vorübergehend sogar lebhaft, aus Richtungen um Südost. In der Früh liegt die Temperatur zwischen 14 Grad in höheren Alpentälern und 22 Grad in der Wiener Innenstadt, bis zum Nachmittag werden Höchstwerte zwischen 26 Grad im Westen und bis 35 Grad im Osten erwartet.
Mit einer südwestlichen Strömung gelangen am Dienstag labile Luftmassen aus dem Südwesten Europas nach Österreich. Mit diesen bilden sich bereits am Vormittag verbreitet Quellwolken sowie Regenschauer und Gewitter. Auch nachmittags bleibt die Gewitterneigung generell hoch. Der Schwerpunkt der Niederschläge verlagert sich jedoch an die Alpensüdseite. Im Norden und Osten frischt während der Vormittagsstunden vorübergehend mäßiger bis lebhafter Westwind auf. Davon abgesehen weht jedoch am Alpenrand mäßiger Südostwind. 15 bis 23 Grad werden in der Früh, tagsüber 25 bis 33 Grad erwartet.
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Für die Westhälfte Österreichs kündigt sich am Mittwoch recht unbeständiges Wetter an, bei wechselnder und teils stark quellender Bewölkung ist mit einigen Regenschauern und auch Gewittern zu rechnen. Nach Osten und Südosten hin scheint die Sonne wesentlich häufiger, regional auch nahezu ohne Unterbrechung. Im Tagesverlauf bilden sich voraussichtlich nur einzelne Schauer- und Gewitterzellen, die jedoch punktuell heftig ausfallen können. Abgesehen von Gewitterböen ist es eher schwach windig, nur im Osten bläst der Wind aus Südost bis Süd mitunter mäßig bis lebhaft. Die Frühtemperaturen liegen bei 15 bis 23. Die Tageshöchsttemperaturen fallen sehr unterschiedlich aus, von West nach Ost etwa zwischen 23 und 36 Grad.
Am Donnerstag stellt sich in weiten Teilen Österreichs aus heutiger Sicht überwiegend freundliches, oft auch sonniges Hochsommerwetter ein, gebietsweise wird es abermals richtig heiß. Große Quellwolken können sich verteilt über das Bergland zwar überall bilden, doch insgesamt sollte die Schauer- und Gewitterneigung gegenüber den Vortagen doch deutlich abnehmen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus uneinheitlichen Richtungen. Die Frühtemperaturen liegen laut Prognose bei 14 bis 23 Grad, Tageshöchsttemperaturen meist bei 27 bis 33 Grad.
Von Westen her nähert sich am Freitag hingegen sich eine markante Störungszone. Laut ZAMG ist derzeit noch nicht genau abzuschätzen, wie weit diese im Tagesverlauf ostwärts vorankommt. Vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich stellt sich voraussichtlich unbeständiges Wetter mit Schauern und einigen Gewittern ein und die Temperaturen sind rückläufig. Im Osten und Südosten bleibt es wahrscheinlich lange sonnig und heiß, bevor ab dem Abend womöglich ebenfalls Gewittertätigkeit einsetzt. Dazu bläst im Vorfeld der Störung regional mäßiger oder sogar lebhafter Südost- bis Südwind, der dann von Westwind abgelöst wird. Frühtemperaturen zwischen 15 und 22 werden erwartet. Die Tageshöchsttemperaturen sind regional wieder unterschiedlich, von West nach Ost etwa 22 bis 35 Grad, örtlich kann es aber auch noch heißer werden.
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