18.100 Aufgriffe

Viel mehr Flüchtlinge drängen über Grenze ins Land

Burgenland
28.06.2022 06:00

Knapp 18.100 Aufgriffe wurden heuer schon im Burgenland gemeldet. Das ist das Fünffache im Vergleich zum Juni vor einem Jahr. Die Prognose für die kommenden Monate sieht ebenfalls nicht gut aus - die Situation soll sich weiter verschärfen.

Woche für Woche steigt die Zahl der Aufgriffe. 1784 Migranten sind in den vergangenen sieben Tagen aufgetaucht – eine neue Rekordmarke. Damit wurden heuer im Burgenland fast 18.100 Flüchtlinge registriert. Im selben Zeitraum 2021 waren es 3647.

Die mesiten in Neusiedl
„Die Zunahme beträgt das Fünffache. Die Situation wird sich aber noch verschärfen“, so die Prognose für die nächsten Monate. Die aktuelle Liste führt der Bezirk Neusiedl mit 8064 Aufgriffen an, knapp dahinter liegt der Bezirk Oberpullendorf mit 7929 Fällen. In Oberwart, Eisenstadt und Güssing bewegt sich die Zahl zwischen 560 und 620.

Aufregung herrschte in der Nacht auf Montag bei der Grenzüberwachung nahe Deutschkreutz. Beim Einsatz einer Drohne entdeckten Polizisten einen Brand. Auf ungarischem Hoheitsgebiet hatte ein Pkw Feuer gefangen und brannte ab. Alarmiert war ebenso die Feuerwehr Deutschkreutz-Girm. Bei dem Auto soll es sich um einen Schlepperwagen gehandelt haben, wie in der Nachbargemeinde vermutet wurde. Offiziell bestätigt ist das bislang nicht.

In Ungarn nahe der Grenze zu Deutschkreutz ging in der Nacht ein Auto in Flammen auf. (Bild: FF Deutschkreutz)
In Ungarn nahe der Grenze zu Deutschkreutz ging in der Nacht ein Auto in Flammen auf.

Schlepper angeklagt
Feststeht, das Schleppergeschäft wird immer brutaler. Montag saß ein 19-jähriger Fahrer aus Lettland in Eisenstadt auf der Anklagebank, der ein menschliches Drama zu verantworten hat. Unter dem Anhänger eines Lkw hingen vier Migranten, um am helllichten Tag illegal in den Westen zu gelangen.

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Der tragische Tod junger Menschen zeigt einmal mehr die Brutalität der Schleppermafia. Das Bleiberecht in Europa wird vorgegaukelt, das Leben des Einzelnen zählt nichts.

Innenminister Gerhard Karner

Auf der A4 bei Schwechat (NÖ) stürzte ein Marokkaner (19) auf die Fahrbahn und wurde überrollt. Innenminister Gerhard Karner bekräftigte den Entschluss, gegen Schlepper hart vorzugehen: „Die Täter sind skrupellos. Sie nehmen den Tod von Menschen einfach in Kauf.“

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