Einen Tag nach der Bürgerbefragung herrscht bei vielen in der Salzburger Wirtschaft Katerstimmung. Der Schaden sei groß.
„Ich hatte das anders erwartet. Aber man muss das respektieren, wenn die Beteiligung so hoch ist“, sagt Harald Kratzer. Der Chef des Sternbräus und ÖVP-Gemeinderat ist enttäuscht. Bis zuletzt hatte er für den Ausbau der Mönchsberggarage geworben – wie berichtet, stimmten 84,38 Prozent bei der Bürgerbefragung dagegen. „Der Europark hat 4000 Gratisparkplätze. Damit müssen wir konkurrieren“, sagt Kratzer. Zudem nun problematisch: Das Aus für die Autos in der Altstadt. „Das wird schwierig werden, da muss man jetzt halt kreativ sein“, sagt Kratzer. Er will bei der Abstimmung im Gemeinderat am 6. Juli für die Garage stimmen.
Wortkarger gibt sich Andreas Gfrerer, der Obmann des Altstadtverbandes. „Das ist abgelehnt worden, das nehme ich zur Kenntnis“. Zur Erinnerung: Vor mehr als zehn Jahren wälzten Ex-Stadtchef Schaden (SPÖ) und der Altstadtverband erste Erweiterungspläne.
Salzburgs Wirtschaftskammer-Präsident Peter Buchmüller findet klare Worte. „Das ist ein Schaden für die ganze Stadt. Wir brauchen diesen Ausbau aus wirtschaftlicher Sicht.“ Was er zu bedenken gibt: „Man sollte ein wenig zurückgehen in die Jahre, nachdenken, wie klug Verantwortliche damals waren. Ohne Garage wäre die Stadt heute schon tot!“ Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer sieht keine Auswirkungen auf ihr Mega-Projekt: „Die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser ist zeitlich und inhaltlich ein gänzlich eigenständiges Projekt. Auf die Planung und im weiteren Verlauf die Durchführung wirkt sich das Abstimmungsergebnis in keiner Weise aus. Die Salzburger Festspiele nehmen selbstverständlich das Votum der Befragung nach demokratischen Grundsätzen zur Kenntnis.“
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